Vom Wasser zum Bier

Neufahrn · Botschafter für Wasser und Bier

Markus Ernst kam vom Wasser aufs Bier – und hat nun gelernt 150 Biersorten voneinander unterscheiden. 	Foto: VA

Markus Ernst kam vom Wasser aufs Bier – und hat nun gelernt 150 Biersorten voneinander unterscheiden. Foto: VA

Neufahrn · »Bierkenner sein ist Trainingssache« – meint Markus Ernst und spricht keineswegs von seinem Alkoholkonsum. Als Biersommelier vergleicht der Neufahrner in Kostproben jährlich mindestens 1000 Biere aus aller Welt, um seinen Geschmackssinn für die Unterschiede immer weiter zu schärfen.

Sein Wissen gibt er regelmäßig in Seminaren mit Verkostung weiter – so auch bei der Neufahrner Volkshochschule. Außerdem weiht er Interessierte in die Vielfalt der Arten von Trink- und Mineralwasser ein. Sein nächster Vortrag in Neufahrn steht am 5. Juni im vhs-Programm.

»In die Wasserseminare kommen oft Leute, die sich gesund ernähren wollen«, erzählt Markus Ernst, der auch Wassersommelier ist. Er selbst kam buchstäblich vom Wasser zum Bier: Eine Stelle im Bereich der Trinkwasserkontrolle bei der Bundeswehr brachte ihn dazu, sich bei der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf für »Brauwesen und Getränketechnologie« einzuschreiben. Parallel zum Studium machte er Fortbildungen: erst zum Wassersommelier, dann zum Bierbotschafter der IHK und schließlich zum Biersommelier. Auf einer eigenen Website bietet er Verkostungen an, zudem arbeitet der 31-jährige als Fachverkäufer und Berater in einer speziellen Münchner Bierhandlung.

Tatsächlich versteht er sich als Bierbotschafter im wörtlichen Sinn, denn er möchte vermitteln, dass nicht nur Wein, sondern auch Bier ein »Genussprodukt« sein kann. »Durch den Vertrieb bei Discountern in großen Mengen zu kleinen Preisen gilt es hauptsächlich als Durstlöscher für die Masse. Ich aber möchte ein Bewusstsein für Vielfalt und Qualität schaffen«, unterstreicht Markus Ernst.

Sein Stichwort ist »Craftbier«, nach amerikanischer Definition ein Bier, dessen Produzent bestimmte Bedingungen wie beispielsweise eine begrenzte Größe der Brauerei erfüllt und zudem Kreativität an den Tag legt. »Viele Marken haben sich angeglichen, während sich Craftbiere von diesem Einheitsgeschmack unterscheiden«, führt Markus Ernst aus. Er fügt hinzu, in Deutschland könne man Franken als erste Region für solche Biere mit Charakter nennen.

Wie gut sich der Vater von zwei Kindern mit den 150 Bierstilen in der Welt auskennt, bewies er im vergangenen Jahr bei der Deutschen Meisterschaft und dann bei der Weltmeisterschaft der Biersommeliers. Dort musste er Fehler erkennen, etwa eine »buttrige Note«, die durch mangelnde Hygiene entstehen kann. In einer weiteren Runde mussten Biere aus aller Welt bestimmt werden, den Abschluss bildete eine Präsentation. Von allen Tropfen, die ihm bislang auf den Gaumen gekommen sind, hat es ihm eine Flasche besonders angetan: »Mexican Cake« von der US-amerikanischen Brauerei »Westbrook« mit Schokolade, Vanille und Chili. »Das trinke ich natürlich nicht nach dem Rasenmähen«, bemerkt Markus Ernst schmunzelnd, »sondern das muss man wie einen Nachtisch sehen – als puren Genuss!«

Ein Genuss, der seinen Preis hat: eine Flasche des edlen Biers ist schwer zu bekommen und kostet importiert über 20 Euro. Ein guter Tropfen eben!

Mehr Infos gibt es unter www.fluessigergenuss.com/ – das nächste Abendseminar mit Markus Ernst bei der vhs Neufahrn: »Wasser ist nicht gleich Wasser« findet am 5. Juni, von 19 bis 21 Uhr in der Mittelschule, vhs-Eingang, statt. Anmeldungen sind unter www.vhs-neufahrn.de möglich.

Artikel vom 25.04.2018
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