Schreckensszenario in Garching und am Hbf

Im Falle des Falles - Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst trainieren

München/Garching · Am Hauptbahnhof kam es zum Angriff von vier bewaffneten Tätern. Der erste Täter stach mit einem Messer im Starnberger Flügelbahnhof auf Passanten ein, während zwei Mittäter im Untergrund mit Schusswaffen agierten.

Was wie ein Schreckensszenario klingt, ist das Übungsfazit des großangelegten »LELEX« der Polizei, Feuerwehr und des Rettungsdienstes.

Eine besondere Herausforderung im Zwischengeschoss waren laut Polizeipräsidium die zahlreichen Personen, die den Einsatzkräften die Lokalisierung der Täter erschwerten. Ein vierter Täter befand sich in einem Zug am Bahnsteig des Starnberger Flügelbahnhofs und schoss dort auch auf Passanten. Die Täter wurden durch Kräfte des Polizeipräsidiums München und der Bundespolizei bekämpft.

Die beteiligten Behörden und Organisationen wollten bei dieser Übung unter anderem überprüfen, inwieweit die überarbeiteten und aktualisierten Einsatzkonzepte einen Praxistest bestehen. Daneben waren die schnelle und anlaufzeitfreie Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Behörden sowie ein effektiver Informationsfluss eine zentrale Aufgabe in der Übung.

Am Münchner Hauptbahnhof sowie auf einem Trainings­areal der Münchner Polizei in Garching-Hochbrück wurde dabei ein anspruchsvolles Szenario eingespielt, das durch die regulär im Dienst befindlichen Einsatzkräfte der Nachtschicht zu bewältigen war.

Der Übungslauf berücksichtigte dabei nicht nur zahlreiche Erkenntnisse der letzten Jahre aus dem Bereich Terror und Amok, sondern zwang die Einsatzkräfte durch die Schaffung eines zweiten Ereignisortes, sich flexibel auf die Besonderheiten der jeweiligen Szenarien einzulassen.

In Garching-Hochbrück musste so auch eine Geiselnahme gelöst werden. Um die Übung noch realistischer zu halten, wurden über Mitteilungen am Notruf sowie über die sozialen Netzwerke über 1500 Meldungen, Hinweise und Anrufe eingespielt, die zahlreiche Gerüchte und Fehldeutungen beinhalteten.

Dieses hohe Informationsaufkommen stellte die übenden Einsatzkräfte vor zusätzliche Herausforderungen, da hier relevante von unwichtigen Informationen getrennt und Gerüchte oder tatsächliche Hinweise schnell und sicher erkannt werden mussten.

Gleichzeitig wurden während der Übung weitere, nicht im Dienst befindliche Einsatzkräfte alarmiert und wichtige Bereiche wie Tatortarbeit, Betreuung von Opfern und Zeugen sowie kriminalpolizeiliche Hintergrundermittlungen »live« anhand des laufenden Szenarios abgearbeitet.

Die Übung wurde an den Ereignisorten, im Präsidium und im Führungsstab sowie in den Fachdienststellen von Schiedsrichtern begleitet. Diese dokumentierten die Entscheidungen und Maßnahmen der übenden Einsatzkräfte und stellen ihre Erkenntnisse nun als wichtigen Baustein für die anstehende Aufbereitung der Übung zur Verfügung.

An der Gesamtübung nahmen auf Seiten der beiden beteiligten Polizeibehörden insgesamt 1.500 Polizeibeamte teil. Neben den 1000 Angehörigen des Polizeipräsidiums München waren 500 Beamte der Bundespolizei beteiligt. Davon wurden 400 Personen in unterschiedlichen Rollen als Darsteller eingesetzt.

Außerhalb der Übung war die Einsatzfähigkeit der Münchner Polizei und der Bundespolizei gewährleistet. Ab Beginn der Übung wurden die nunmehr in die Szenarien eingebundenen Dienstkräfte des Nachtdienstes mit bereitstehendem Personal ersetzt, welches die Bewältigung des normalen Einsatzaufkommens sicherstellte. Die Übung verlief ohne Störungen.

Artikel vom 24.04.2018
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