30 neue Schülerbegleiter ausgebildet – Konfliktsituationen gezielt deeskalieren

München · Überzeugen statt Petzen

Sie haben’s schriftlich: Diese Schülerinnen und Schüler sind ausgebildete DB Schülerbegleiter. Sie sollen unter Gleichaltrigen ein Bewusstsein für richtiges Verhalten in der S-Bahn vermitteln.	Foto: Deutsche Bahn

Sie haben’s schriftlich: Diese Schülerinnen und Schüler sind ausgebildete DB Schülerbegleiter. Sie sollen unter Gleichaltrigen ein Bewusstsein für richtiges Verhalten in der S-Bahn vermitteln. Foto: Deutsche Bahn

München · Als Schirmherr der DB Schülerbegleiter hat Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann zusammen mit dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung der S-Bahn München, Heiko Büttner, und dem Leiter der Bundespolizeiinspektion München, Polizeidirektor Jürgen Vanselow, im bayerischen Innenministerium an rund 30 Schülerinnen und Schüler Zertifikate und Ausweise überreicht.

Die Jugendlichen haben sich erfolgreich von der S-Bahn München und der Bundespolizeiinspektion München zu DB Schülerbegleitern ausbilden lassen. »Unsere DB-Schülerbegleiter sind ein wichtiges Vorzeigeprojekt für mehr Zivilcourage und Sicherheit in der Münchner S-Bahn«, lobte Herrmann.

Besonders begeistert ist der bayerische Verkehrsminister über das Engagement der Schüler: »Dass Ihr Euch schon in so jungen Jahren aktiv für Eure Mitmenschen einsetzt, ist absolut hervorragend.« Herrmann dankte auch der Geschäftsleitung und dem Trainerteam der S-Bahn München und der Bundespolizeiinspektion München sowie den Betreuungs- und Vertrauenslehrern: »Diese tatkräftige Unterstützung ist das wesentliche Fundament für den Erfolg der DB Schülerbegleiter.« Wie Herrmann erläuterte, gilt bei diesem Projekt der Grundsatz »Überzeugen statt Petzen«.

»Unsere DB Schülerbegleiter sehen es nicht als Aufgabe, Fehlverhalten zu erfassen und darüber zu berichten«, beschrieb der Minister das Vorgehen. »Vielmehr wollen sie konfliktgeladene Situationen gezielt deeskalieren und Mitschüler überzeugen, ihr Verhalten zu ändern.« Dazu bringen sich die DB Schülerbegleiter nach Herrmanns Worten als kompetente Konflikthelfer und vertrauensvolle Ansprechpartner ein.

Jugendliche Schülerbegleiter bleiben in Konfliktsituationen ruhig und wirken beruhigend

Die Jugendlichen sollen beim Ein- und Aussteigen, während der Fahrt, und an den Stationen bei Fehlverhalten oder Belästigungen die entsprechenden Schüler direkt ansprechen. »Dabei ist es sehr wichtig, dass unsere DB Schülerbegleiter in Konfliktsituationen ruhig bleiben und beruhigend auf die Beteiligten einwirken«, machte Herrmann deutlich und gab als Devise aus: »Bevor die Lage brenzlig wird, informiert bitte das Fahrpersonal, fragt andere Fahrgäste um Hilfe oder wählt die 110. Das schreckt schon viele ab und ist auch eine gewinnbringende Form der Einmischung und Zivilcourage.«

Seit 2007 bilden Trainer von der S-Bahn München und der Bundespolizeiinspektion München Schüler zu DB Schülerbegleitern aus, seit dem Start des Programms bereits knapp 2.000 aus 26 verschiedenen Schulen. Derzeit sind insgesamt rund 630 Schülerinnen und Schüler als DB Schülerbegleiter im Einsatz. Im laufenden Schuljahr wurden mehr als 160 Jugendliche entsprechend ausgebildet.

Die rund 30 Schülerinnen und Schüler, die jetzt ihre Zertifikate bekamen, kommen von der Mittelschule Gauting, von den Realschulen Fürstenfeldbruck und Gauting, von den Gymnasien Obermenzing und Gröbenzell sowie vom Privatgymnasium Dr. Überreiter in Haidhausen. Ebenfalls dabei waren bereits ausgebildete Schülerinnen und Schüler der Mädchenrealschule Erding und der Realschule Markt Schwaben.

Artikel vom 26.03.2018
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