Ottobrunn · »Hellas am Ostermorgen«

Abgebildet auf dem Titel des Chorblattes ist die personifizierte Barmherzigkeit, die ihre rechte Hand über die beiden Knaben hält. Bildquelle: König-Otto-Museum

Ottobrunn · Einen besonderen Ostergruß gibt es seit kurzem im König-Otto-Museum. Die jüngste Neuerwerbung ist das Titelblatt zum Chorgesang »Hellas am Ostermorgen«.

Dieser wurde erstmals am Ostermorgen des Jahres 1827 zur Begrüßung von zwei griechischen Waisenkindern gesungen. Die beiden Brüder Joannes und Pandias Sagrandy, zwölf und neun Jahre alt, waren vor den Schrecken des griechischen Freiheitskampfes von der Insel Chios, wo ihr Vater gefallen war, geflohen. Als Flüchtlinge kamen sie nach einer abenteuerlichen Flucht über das Mittelmeer wenige Tage vor Ostern im sächsischen Altenburg an. Der »Altenburger Griechenverein« hatte – nach längerer Diskussion – angeboten, die beiden Knaben aufzunehmen und die Kosten für die Erziehung der beiden Waisen für acht Jahre zu spenden. Der Garnisonprediger nahm die beiden Knaben in seiner Familie auf. Bei der Feier am Ostersonntag 1827 wurde die Aufnahme der beiden Waisen in Altenburg festlich begangen. Jan Murken

Zum Bild:

Die christlichen Symbole für den Glauben (Kreuz) und die Hoffnung (Anker) sind zu ihrer Linken dargestellt. Betont wird der christliche Inhalt durch die in Griechisch geschriebene Seligpreisung aus der Bergpredikt: »Makarioi oi eleimones!« – Selig sind die Barmherzigen.

Artikel vom 13.03.2018
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