Schwabing · Literarisch-musikalischer Abend zu vergessener Dichterin

Die Autorin Galina Kuznetsova hat in München gelebt und ist dort begraben. Foto: VA

Schwabing · Die Dichterin Galina Kuznetsova kennt heute kaum jemand, auch nicht in Deutschland, wo sie die letzten Jahre ihres ereignisvollen Lebens verbrachte und am Nordfriedhof begraben ist.

Unter dem Titel Liebe wie ein »Sonnenstich« widmet der Verein MIR der Autorin einen literarisch-musikalischer Abend: am Freitag, 16. März, 19 Uhr, in der Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b. Mitwirkende: Tatjana Lukina und Nikolai Worontsow (Vortrag), sowie Svetlana Prandetskaya (Gesang), Artur und Jekaterina Medvedeva (Geige & Klavier).

Der Eintritt kostet 15, ermäßigt 10 Euro; Kartenvorbestellung bei MIR e.V. unter Tel. 0 89/3 51 69 87.

1900 in Kiew geboren und aufgewachsen, verließ sie nach der Oktoberrevolution ihre Heimat und ging nach Frankreich. Dort wurde sie für Exil-Russen zu einer bekannten Dichterin. Aber richtig bekannt machte sie ihre Liebesbeziehung zu Iwan Bunin (1870-1953), dem ersten russischen Nobelpreisträger für Literatur (»Grammatik der Liebe«, »Sonnenstich«, »Dunkle Alleen« u. a.), als sie seine Sekretärin und später Geliebte wurde. Im französischen Grasse, wo sie sieben Jahre bei dem Ehepaar Bunin lebte – sie schrieb darüber in ihrem »Grasser Tagebuch« – lernte sie die Opernsängerin Margaritha Stepun (die Schwester des Philosophen und LMU-Professors Fjodor Stepun) kennen und lieben. Mit ihr ging sie zuerst in die USA, später nach Genf und zuletzt nach München.

Galina Kuznetsova starb 1976 und wurde in der Nähe des Familiengrabes der Familie Stepun am Münchner Nordfriedhof beigesetzt.

Artikel vom 10.03.2018
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