Die beiden neuen AStA-Vorsitzenden der LMU stellen sich vor

Frauenpower

Schwabing · Frauenpower ist angesagt im Allgemeinen Studentischen Ausschuss (AStA) der LMU:

Seit Dezember haben zwei Frauen hier die Führung übernommen: Cornelia Fiedler (23) und Alexandra Geller (24) wurden von der Fachschafts-Konferenz auf ein Jahr als AStA-Vorsitzende gewählt.

Beide haben sich bereits mit Feuereifer in die Arbeit gestürzt. Sie vertreten nun die Studentenschaft nach außen – gegenüber den Dozenten, der Verwaltung und der Öffentlichkeit. Zugleich laufen bei ihnen sämtliche Fäden der AStA-Arbeit zusammen – und das sind durchaus nicht wenige: Die Palette reicht vom Kampf gegen Studiengebühren, studentische Wohnungsnot und rechte Tendenzen an der Uni bis hin zur Betreuung ausländischer Studierender und deutscher "Einsteiger".

Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit sehen die beiden Vorsitzenden im Bereich der "Faschismus-Bekämpfung". "Das ist ein Thema, auf das man unweigerlich stößt, wenn man sich hochschulpolitisch engagiert", berichtet Alexandra Geller.

Die Philosophie-Studentin war zwei Jahre lang Antifa-Referentin an der LMU und hat während dieser Zeit auch einiges bewegt. Cornelia Fiedler, die Erste Vorsitzende des AStA, hat sich bisher vor allem im Auslandsreferat engagiert. Auch jetzt noch gibt sie Deutschkurse für ausländische Kommilitonen und kümmert sich um Einführungsveranstaltungen für Erstsemester. "Ich selbst hatte anfangs auch Schwierigkeiten, mich hier an dieser großen Uni zurechtzufinden", gesteht die Ethnologie-Studentin. "Und jeder ist doch froh, wenn er am Anfang nicht alleine dasteht."

Über zuviel Freizeit können sich die beiden neuen AStA-Vorsitzenden in den nächsten Monaten wirklich nicht beklagen. Beide stehen kurz vor ihrer Zwischenprüfung und müssen einen Terminkalender bewältigen, der vollgepackt ist mit Sitzungen, Gesprächen und Workshops. Über die Erfolgsaussichten ihrer hochschulpolitischen Aktivitäten machen sich die beiden AStA-Vorsitzenden jedoch keine Illusionen: "Es gibt immer wieder kleine Fortschritte, aber auch viele Rückschläge", meint Alexandra Geller.

Und Cornelia Fiedler ergänzt: "Man darf sich einfach nicht frustrieren lassen – auch nicht vom Desinteresse vieler Studis."

Cornelia Fiedler hat dafür sogar ein gewisses Verständnis: "Vielen sind gute Zensuren und Karriere eben wichtiger als gesellschaftliches Engagement."

Außerdem, so hofft die 24-Jährige, wird die Phase der völligen Lethargie unter den Studierenden irgendwann auch wieder vorbei sein... rme

Artikel vom 17.01.2002
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