»Die Schule sollte kein Tal der Ahnungslosen sein«

Peter Riedner erhält den Bayerischen Staatspreis für sein Lebenswerk

Dr. Peter Riedner erhält den Staatspreis aus den Händen von Staatssekretät Georg Eisenreich. Es ist die Anerkennung für jahrzehntelange Arbeit, mit der Riedner jungen Menschen den Weg zu ihrem Platz in der Gesellschaft gezeigt hat.	Foto: © StMBW

Dr. Peter Riedner erhält den Staatspreis aus den Händen von Staatssekretät Georg Eisenreich. Es ist die Anerkennung für jahrzehntelange Arbeit, mit der Riedner jungen Menschen den Weg zu ihrem Platz in der Gesellschaft gezeigt hat. Foto: © StMBW

München · Der ehemalige Schulleiter des Gymnasiums München/Moosach (GMM), Dr. Peter Riedner, erhielt am Dienstag letzter Woche den Bayerischen Staatspreis für Unterricht und Kultus von Staatssekretär Georg Eisenreich, der den Bayerischen Kultusminister Ludwig Spaenle vertrat.

Riedner habe sich »große Verdienste um ökonomische Bildung in Bayern erworben« und den Unterricht im Fach Wirtschaft und Recht maßgeblich mitgeprägt.

Die Vielfalt seiner Tätigkeiten ist tatsächlich bemerkenswert. So war er Referent für das Fach Wirtschaft und Recht am Staatsinstitut für Schulpädagogik, langjähriger Direktor des GMM, Vertreter Bayerns in der ständigen Kontaktkommission der Kultusminister und ist Autor und Herausgeber von etwa 40 Büchern. Das Hauptaugenmerk seiner Arbeit lag aber immer auf der Verbindung zwischen Schule und Wirtschaft, wie Eisenreich bemerkte. So führte er am Moosacher Gymnasium das von ihm maßgeblich mitentwickelte, sogenannte P-Seminar ein, das heute alle bayerischen Abiturienten während der Oberstufe durchlaufen müssen. Ebenso aktiv engagierte er sich nach dem Mauerfall in den neuen Bundesländern, wo er die Erstellung von Schulbüchern und anderen Lehr- und Lerninhalten im Fach Wirtschaft und Recht von Grund auf betreute.

Bei der Preisverleihung traf Dr. Riedner auf viele bekannte Gesichter: So waren einige Wirtschaftsphilologen, mit denen er früher an Projekten zusammengearbeitet hatte, ehemalige Kollegen aus dem Direktorat und der Verwaltung des GMM. Begleitet wurde er von seiner Frau und weiteren Familienmitgliedern. Seine Frau war es übrigens auch, die ihn für den Preis vorgeschlagen hatte. Ihr dankte Riedner in seiner Dankesrede in besonderem Maß.

Es ist wichtig, dass man den Jugendlichen auf seine Lebenswelt vorbereitet

Die Entscheidung, den ehemaligen Schuldirektor mit dem Bayerischen Staatspreis zu ehren, der höchsten Auszeichnung, die ein Ministerium vergeben kann, sei bei Dr. Riedner sehr schnell gefallen, erklärte Staatssekretär Eisenreich. Im Anschluss an die Ehrung stellte sich Peter Riedner unseren Fragen.

Wie fühlt es sich an, diesen besonderen Preis erhalten zu haben?

Peter Riedner: Insgesamt gesehen ist es natürlich ein gutes Gefühl, vor allem die Tatsache, dass registriert worden ist, was wir gemacht haben, also sowohl in der Schule als auch im Ehrenamtlichen, und das ist etwas, was das Ministerium nicht ohne Weiteres registriert. Das hat mich sehr gefreut.

Was war Ihnen beim Fach Wirtschaft und Recht immer wichtig?

Riedner: Es ist wichtig, dass man den Jugendlichen auf seine Lebenswelt vorbereitet: Welche Rechte und Möglichkeiten hat er hier? Daher spielen natürlich Inhalte eine Rolle, wie zum Beispiel Verbraucherschutz, oder wie gehe ich mit Geld um. Insgesamt gesehen: Er soll die Grundkenntnisse über eine ökonomische und rechtliche Bildung haben. Und dann soll er natürlich über Themen, die in so ziemlich jeder Tagesschau vorkommen, wie soziale Marktwirtschaft, Europa, Altersarmut Bescheid wissen, da soll er dann schon auch Fakten kennen, damit nicht so viele Stammtischparolen über bestimmte wichtige Inhalte verbreitet werden.

Sie sind Autor und Herausgeber von Schulbüchern, Sie waren viele Jahre Direktor am Gymnasium, und dann haben sie sich auch noch als Schriftführer der Direktorenvereinigung engagiert. Wie kriegt man das eigentlich alles unter einen Hut?

Riedner: Es ist so, man hat vielfältige Aufgaben. Man muss also zeitlich viel arrangieren, und man muss gute Teams haben, ich habe am Gymnasium in Moosach gute Teams gehabt. Man muss diesen einzelnen Teams Vertrauen und Selbstständigkeit geben und die Chance, sich selbst zu entwickeln. Außerdem waren es auch immer sehr interessante Aufgaben.

Also, es geht, man muss zum Teil schon hart im Nehmen sein, damit man das vom Zeitmanagement her hinkriegt, aber ich habe es immer als Freude empfunden und wenn man etwas mit Freude macht, schaut man nicht so stark auf die Uhr.

Von Clemens Haase, Jakob Däubel und Luis Hagner
Die Autoren dieses Beitrags sind Schüler des P-Seminars »Schüler machen Zeitung« am Gymnasium München/Moosach.

Artikel vom 03.02.2018
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...