Wie der Umgang mit Demenz zu schaffen ist

Seminarreihe der Johanniter für pflegende Angehörige

Der Umgang mit dementen Menschen kann überaus erfüllend sein. Wichtig ist, dass beide Seiten nicht überfordert werden. Hier hilft die bevorstehende Seminarreihe der Johanniter den Angehörigen von Demenzpatienten.	Foto: Johanniter

Der Umgang mit dementen Menschen kann überaus erfüllend sein. Wichtig ist, dass beide Seiten nicht überfordert werden. Hier hilft die bevorstehende Seminarreihe der Johanniter den Angehörigen von Demenzpatienten. Foto: Johanniter

München · Demenz – die Angst, davon betroffen zu sein, ist groß und weitreichend. Denn Demenz beeinflusst nicht allein das Leben des Erkrankten, sondern umso mehr auch die Lebensentwürfe der Angehörigen. Demenz verändert alles.

Es ist ein Tabuthema, das den Umgang im Falle des Eintretens erheblich erschwert. Doch es gibt Hilfe zur Selbsthilfe.

Die Johanniter zum Beispiel helfen pflegenden Angehörigen mit einer Seminarreihe, Menschen mit Demenz zu verstehen, die Beziehung zu erkrankten Menschen zu verbessern und damit den Alltag mit einer Demenzerkrankung in der Familie zu erleichtern. Das erste der zehn Seminare findet am 7. Februar in der Fachstelle für pflegende Angehörige in der Seumestraße 3 in Obersendling statt. »Eine Demenzerkrankung betrifft stets die gesamte Familie«, berichtet die Sozialpädagogin Eva-Maria Schädler, Fachstellenleiterin der Johanniter. »Wenn die Erkrankung fortschreitet, steigt damit der Betreuungsbedarf in den Familien, in denen etwa 70 Prozent der erkrankten Menschen gepflegt werden. Psychische Faktoren werden von pflegenden Angehörigen dabei belastender empfunden als die körperliche Pflege.«

Belastung, aber gleichzeitig auch Chance: neue Sichtweisen auf Demenz

Die Familien erleben die zunehmende Vergesslichkeit der Erkrankten hautnah und müssen zusehen, wie sich das Verhalten und die Persönlichkeit verändern. Es fällt den Angehörigen meist schwer, das Verhalten der Betroffenen zu verstehen. Dadurch sind sie verunsichert und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. Hier kann das Johanniter-Seminar helfen.

»Pflegende Angehörige gehen oft an ihre Grenzen und haben dennoch Schuldgefühle«, berichtet Eva-Maria Schädler. »Bei unseren Hausbesuchen erleben wir häufig, dass sie so sehr mit der Bewältigung der Alltagsherausforderungen beschäftigt sind, dass sie kaum Möglichkeiten finden, sich ausreichend zu informieren.« Das von Prof. Dr. Sabine Engel entwickelte Seminar »EduKation demenz« ermöglicht den Teilnehmern, mehr über die Demenz zu erfahren und neue Sichtweisen zu finden, um den Alltag gemeinsam besser bewältigen zu können. An insgesamt zehn Terminen zwischen 7. Februar und 25. April vermitteln Experten der Johanniter immer mittwochs von 16 bis 18 Uhr differenziertes Wissen zur Demenzerkrankung und deren Auswirkung auf das Alltagsleben. Angehörige können ihre neue Rolle als Betreuungsperson dadurch leichter erkennen und annehmen.

Die Seminarkosten übernehmen in der Regel die Pflegekassen. Anmeldung sowie weitere Informationen unterTelefon 0 89 / 37 41 04-6 00 oder per E-Mail an fachstelle-muenchen@johanniter.de

Artikel vom 31.01.2018
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