Ensemblemitglieder der großen Münchner Theater lesen

Das NSU-Protokoll des vierten Jahres

Der NSU-Prozess ist für die Öffentlichkeit zu komplex. Die komprimierte Fassung in Form der Protokolle soll Licht ins Dunkel bringen.	Foto: Rubensdoerffer

Der NSU-Prozess ist für die Öffentlichkeit zu komplex. Die komprimierte Fassung in Form der Protokolle soll Licht ins Dunkel bringen. Foto: Rubensdoerffer

München · Am Dienstag, 6. Februar, um 20 Uhr lesen Schauspielerinnen und Schauspieler der Münchner Kammerspiele, des Münchner Volkstheaters und des Residenztheaters im Marstall aus den von Annette Ramelsberger, Wiebke Ramm und Rainer Stadler erstellten Protokollen des NSU-Prozesses.

Der Vorverkauf für die Lesung läuft. Karten zwischen 9 und 28 Euro gibt es an der Tageskasse am Marstallplatz 5, auf www.residenztheater.de sowie unter Telefon 0 89 / 21 85 19 40.

Seit mittlerweile drei Jahren tun sich die großen Münchner Theater zusammen, um das Prozessgeschehen des gerade abgelaufenen Jahres in verdichteter Form zu rekonstruieren. Seit 6. Mai 2013 läuft im Münchner Oberlandesgericht der Prozess um die zehnjährige Mordserie des sogenannten »Nationalsozialistischen Untergrunds«. Je länger das Verfahren dauerte, desto deutlicher wurde nicht nur das Versagen der staatlichen Institutionen bei der Aufklärung der Terrorakte. Es wurde auch immer fraglicher, inwiefern der Prozess selber überhaupt zu einer grundlegenden Aufarbeitung der zu Tage tretenden Defizite im Selbstverständnis von Staat und Gesellschaft beitragen kann.

Momentan sieht es so aus, als würde das Verfahren im späten Frühjahr 2018 zu Ende gehen. Im Vordergrund werden daher auch die Plädoyers der Nebenkläger stehen, die momentan in ergreifenden Worten auf den strukturellen Rassismus der Vorgänge um den NSU-Komplex aufmerksam machen.

Artikel vom 30.01.2018
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