»Schulddebatte sinnlos«

München · Die Münchner FDP zeigt sich über den offenen Schlagabtausch von CSU und SPD in Sachen Wohnungsnot äußerst verwundert. In der FDP ist man sich einig: “Hier tragen alle im Rathaus Mitschuld”.

OB-Kandidatin Gabriele Neff findet es von der CSU ziemlich komisch, selbst all die Jahre als größte Oppositionsfraktion im Münchner Rathaus nicht wirklich etwas getan zu haben. Im Gegenteil, Anträge der Rathaus FDP wurden auch von der CSU nicht ernst genommen, und belächelt. “Wir haben das Problem bereits frühzeitig erkannt und danach gehandelt. Allerdings müssen auch wir uns den Vorwurf gefallen lassen, nicht energisch und hartnäckig genug gewesen zu sein” so die Münchner FDP Chefin Gabriele Neff.

Für die Liberalen stellt die Wohnungsnot auch eine Zeitbombe für die wirtschaftliche Entwicklung Münchens dar. Es wird immer schwieriger gute und qualifizierte Arbeitnehmer in diese Hochpreisregion zu locken.

“Es wird nicht reichen, jetzt hektisch Bundeswehrliegenschaften planlos zu bebauen. Christian Ude kann diesen Fehler nicht mit einem Handstreich wegwischen. Auch der Versuch, sein Versagen den Umlandgemeinden in die Schuhe zu schieben, ist bereits gescheitert. Eine kurzfristige Lösung wird es nicht geben.

Wir brauchen jetzt einen runden Tisch an dem alle sitzen: Stadt, Parteien, Wirtschaft und der Freistaat. Hier müssen die Karten auf den Tisch und langfristige, tragfähige Konzepte erarbeitet werden die alle Aspekte einer modernen Stadtplanung berücksichtigen” fordert Neff entschlossen.

“Schuldzuweisungen, wie sie in den vergangenen Wochen von Wolf und Ude medienwirksam praktiziert wurden, helfen weder der Wirtschaft noch den MünchnerInnen, die für sich oder ihre Familien bezahlbaren Wohnraum suchen” ist Gabriele Neff über die beiden Großen verärgert.

Artikel vom 12.09.2001
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