Mozarts "Zauberflöte" und der "Caveman" locken

Theater-Highlights beim Tollwood-Winterfestival

Mit einer aufwendigen Opernproduktion und dem Publikumsliebling des Tollwood-Sommerfestivals wird das Multi-Kulti-Fest vom 29. November bis 31. Dezember wieder zum Kulturmagneten.

MÜNCHEN. Der Ein-Mann-Kabarett-Kassenschlager „Caveman“ und eine mutige Opern-Eigenproduktion von Mozarts „Zauberflöte“ mit über 90 Künstlerinnen und Künstlern - das sind die beiden Bühnen-Highlights, die beim 10. Tollwood-Winterfestival (heuer zum zweiten Mal auf der Theresienwiese) im Mittelpunkt des Kulturprogrammes stehen. Premiere feiern beide Inszenierungen am Donnerstag, 29. November, die Spielzeit endet jeweils mit dem letzten Festivaltag am 31. Dezember.

Die Vorstellungen der „Zauberflöte“ sind so gut wie ausverkauft. Kein Wunder, hat die Tollwood GmbH zusammen mit namhaften Münchner Kultureinrichtungen und Künstlern doch eine ganz besondere Interpretation von Mozarts meistgespielter Oper gewagt. Das heißt, im Grunde dürfte diese Umsetzung Mozarts rund 200 Jahre alter Idee mit am nächsten kommen. „Bei der Uraufführung war die „Zauberflöte“ ein Volksschauspiel, da wurde gegessen, getrunken und gelacht“, erklärt Regisseur Aron Stiehl. „An diese Tradition wollen wir, in bestem Tollwood-Sinn, wieder anknüpfen.“ Er kündigt an: „Wir wollen ein pralles, buntes Märchen spielen. Unsere Zauberflöte soll Kinder und Erwachsene gleichermaßen ansprechen und das gesamte Publikum bereits vor der Ouvertüre in dieses musikalische Zaubermärchen einbeziehen.“

Dazu hat Stiehl, derzeit Spielleiter an der Bayerischen Staatsoper, zusammen mit dem Bühnenbildner Robin Rawstorne, Chefdirigent Markus Poschner und dem Georgischen Kammerorchester, Lichtkünstler Michael Bauer (Bayerische Staatsoper), der Meisterschule für Mode München, vielen ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstlern und nicht zuletzt vier Spitzenköchen aus der Generation der „Jungen Wilden“ ein Gesamtkunstwerk für alle Sinne geschaffen.

Kunstgenuß auf andere Art verspricht die Rückkehr des Höhlenmenschen. Im „Neandertal“ stellt sich der „Caveman“ täglich (außer Montag) der Frage, warum Männer und Frauen so sind wie sie sind und warum sie nicht - oder nur in seltenen Ausnahmesituationen - zusammenpassen. Der Berliner Kabarettist Kristian Bader hatte das amerikanische Original von Rob Becker („Defending the caveman“) übersetzt und unter der Regie von Esther Schweins inszeniert. Beim Sommer-Tollwood 2001 brachte Bader die Jäger und Sammler von damals und heute wochenlang vor ausverkauftem Haus auf die Bühne (und zwar ganz allein und erschreckend überzeugend).

Viele konnten kein Ticket mehr bekommen. Deshalb - und weil sich an den Mißverständnissen zwischen Mann und Frau seitdem nichts geändert hat - kommt der „Caveman“ im Winter zur Tollwood-Fangemeinde zurück. Wenn auch in neuer Gestalt, denn jetzt übernimmt der Frankfurter Kabarettist Karsten Kaie die facettenreiche Rolle.

Beginn ist jeweils um 20 Uhr, am 31. Dezember um 19 Uhr, damit man bei der großen Silvesterparty nichts verpaßt. Im Opernzelt wird an Silvester neben der „Zauberflöte“ ein Fünf-Gänge-Galamenü kredenzt. Infos und Karten unter Telefon 0700 / 38 38 50 24. (U.L.)

Artikel vom 15.11.2001
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