München Vorreiter im präventiven Gesundheitsschutz

Sicherheit trotz Mobilfunk?

München · In München gibt es rund 700 Standorte mit Mobilfunk-Sendeanlagen mit einer Sendeleistung von über zehn Watt.

Durch den Ausbau des GSM-Netzes und den Aufbau des UMTS-Netzes sind allein im Stadtgebiet im vergangenen Jahr rund 250 Standorte hinzugekommen.

München spielt bei der weiteren Entwicklung des Mobilfunknetzes in Deutschland eine Schlüsselrolle. Zum einen haben viele Netzbetreiber in der Landeshauptstadt ihren Hauptsitz oder große Niederlassungen. Neben Frankfurt am Main ist die Handy-Nutzungsdichte in keiner anderen deutschen Stadt so groß wie hier.

Zum anderen wird aber in kaum einer anderen Stadt soviel für den präventiven Gesundheitsschutz im Bereich Mobilfunk getan wie in München. Auch wenn die Strahlenschutzkommission in einer aktuellen Empfehlung die Tragfähigkeit der Werte nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) bestätigt, ist München einen Schritt weiter gegangen: Für die städtischen Gebäude gilt das sogenannte »Schweizer Modell«, wonach die zulässigen Grenzwerte nach der Elektrosmogverordnung um den Faktor 10 unterschritten werden. Neben Aschaffenburg und Tübingen hat bi sheute keine andere deutsche Stadt solche Richtwerte vorgegeben.

Anfang Dezember unterzeichneten die sechs großen deutschen Netzbetreiber in Berlin eine Selbstverpflichtung – als vertrauensbildende Maßnahme für mehr Gesundheits- und Umweltschutz im Zuge des weiteren Ausbaus des Mobilfunknetzes in Deutschland. Die Netzbetreiber einigten sich unter anderem darauf, in Zukunft Standorte gemeinsam zu nutzen (Site-Sharing) und für mehr Transparenz zu sorgen. Die kommunalen Verwaltungen sollen zukünftig in regelmäßigen Abständen über den aktuellen Stand des Ausbaus ihrer Netzinfrastruktur informiert werden.

Ziel gemeinsamer Gespräche ist eine Konsenslösung unter Einbeziehung der konkreten örtlichen Belange der Kommune und der technischen und strukturellen Randbedingungen zur Errichtung der Netzinfrastruktur, heißt es in dem Papier. Bürgerinnen und Bürger sollen in Abstimmung mit den Kommunen informiert werden. Ungeachtet der durch die geltenden Grenzwerte gewährleisteten Sicherheit erklären sich die Betreiber bereit, andere Standorte als auf Kindergärten und Schulen oder deren Nachbarschaft zu prüfen.

Hier wird nur nachgeholt, was in München ohnehin schon für städtische Ge-bäude gilt: Bereits seit drei Jahren gibt es die Regelung, dass in sensiblen Bereichen keine Sendeanlagen errichtet werden dürfen.

Auf Basis der Beschlusslage des Münchner Stadtrats wird das Referat für Gesundheit und Umwelt Anfang 2002 mit den Netzbetreibern Gespräche über die Umsetzung der Selbstverpflichtung der Mobilfunkfirmen in München führen.

Artikel vom 09.01.2002
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