Liberale für liberale Sperrzeitregelung

Relikt aus grauer Vorzeit

München · Die Münchner FDP begrüßt die Initiative des Freistaates probeweise die Sperrstunde für Kneipen und Gaststätten abzuschaffen.

Für die Münchner Liberalen ist die Sperrzeitregelung schon seit langem ein Dorn im Auge. Für eine Millionen- und Tourismusstadt wie München ist es schon peinlich, wenn es etwas so antiquiertes wie eine Sperrstunde überhaupt noch gibt, so die FDP.

»Die Weigerung von KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle, sich an dem Projekt der Bayerischen Staatsregierung zu beteiligen, ist peinlich und zeugt von einem Kleinbürgertum, das München eigentlich nicht verdient hat. Auch Äußerungen der SPD – Stadtratfraktion zeigen deutlich, dass man dort immer noch Dorf spielen möchte. »Ude würde gut daran tun seinen Genossen mal etwas Städtertum beizubringen« ist die OB-Kandidatin und Münchner FDP-Chefin Gabriele Neff über SPD und den KVR-Chef enttäuscht.

Auch sind die Liberalen über Blume-Beyerles Aussage, »die Münchner Praxis werde überall gelobt« verwundert »Herr Blume-Beyerle sollte mal die Betroffenen fragen, hier hält sich die Begeisterung doch sehr deutlich in Grenzen« so die Chef-Liberale Neff.

Auch Nadja Hirsch, Stadtratskandidatin und Vorsitzende der Jungen Liberalen in München findet die Aussage: »Die Stadt habe eine liberale Sperrzeitregelung« von Blume-Beyerle etwas komisch. »Wenn Blume-Beyerle eine liberale Lösung haben möchte, kann er sich gerne mal bei uns melden. Die Münchner FDP zeigt ihm dann, wie eine echte liberale Lösung aussieht« schmunzelt Hirsch.

»Für uns geht es auch um die Bürokratie, die mit der Sperrzeitregelung verbunden ist. Jeder Antrag auf Sperrzeitverkürzung kostet Geld und ist für die Wirte mit Arbeit verbunden« so Gabriele Neff. »Für uns ist es wichtig unternehmerisches Handeln nicht zu blockieren und unnötige Bürokratie zu vermeiden« betont Neff.

Die Münchner FDP ist sich sicher, dass bei einem Wegfall der Sperrzeitregelung auch nicht plötzlich Nachtlokale wie Pilze aus dem Boden schießen und die Münchner kein Auge mehr zumachen können. »Für die wenigsten Wirte macht es Sinn, die ganze Nacht offen zu haben. Unsere Stadt besteht ja nicht nur aus Nachtschwärmern. Zudem kann man natürlich ein Lokal, wenn es denn zu Be-schwerden der Anwohner kommt, sofort aus dieser Regelung nehmen« stellt Gabriele Neff fest.

Artikel vom 17.10.2001
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