Vorstand des Hospizvereins wiedergewählt

Ebersberg · Dr. Hans Leonhard Schneider hat in seiner zweiten Amtszeit den Vorsitz inne

Als Vorsitzender des Christophorus Hospiz-Vereins wiedergewählt: Dr. Hans Schneider. 	Foto: Hospiz-Verein

Als Vorsitzender des Christophorus Hospiz-Vereins wiedergewählt: Dr. Hans Schneider. Foto: Hospiz-Verein

Ebersberg · In ihrer diesjährigen Jahresversammlung haben die Mitglieder des Christophorus Hospiz-Vereins Ebersberg ihren Vorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt und dabei der bisherigen Führung das Vertrauen ausgesprochen.

Dr. Hans Leonhard Schneider hat in seiner zweiten Amtszeit den Vorsitz inne. Seine Stellvertreterin bleibt nach wie vor Maria Sommer.

Der inzwischen zwanzig Jahre aktive Verein setzt im Jubiläumsjahr auf Kontinuität, zugleich auf eine vertiefende Integration in das normale Leben und den Abbau von Barrieren, wenn es darum geht, über die letzte Lebensphase zu sprechen. »Diese Scheu gäbe es nämlich immer noch«, so Dr. Schneider. Noch viel zu oft würden Menschen deshalb auf Hilfe verzichten. Dabei hätte seine Erfahrung als leitender Arzt in onkologischen Abteilungen gezeigt, wie wichtig die Kommunikation für Betroffene in dieser Zeit ist und dass die Angst vor dem Sterben gemindert werden kann, wenn die Angst vor Schmerzen und dem Alleinsein genommen wird.

Das war 1997 auch der Ausgangspunkt dafür, dass sich eine Gruppe aktiver Bürger im Landkreis nach einer Veranstaltungsreihe in der Zielstellung zusammenfand, ein Hospiz-Netz für die ambulante und stationäre Betreuung Schwerstkranker und Sterbender in Ebersberg aufzubauen – der Christophorus Hospiz-Verein im Landkreis Ebersberg wurde gegründet. In zwei Jahrzehnten wuchs die Mitgliederzahl unter dem Vorsitz von Dr. Oskar Bergauer und später von Dr. Hans Schneider von 45 auf 270. Die Jahresplanungen weisen heute neben Beratungsleistungen, zum Beispiel über Patientenverfügungen, und der Arbeit in den Trauercafés und vielem anderen eine wachsende Zahl von Einsätzen in häuslicher Umgebung, in der Kreisklinik Ebersberg und in Pflegeheimen aus.

Zugleich bedeutete der Verein die Grundlage für mehrere weitere Elemente in der palliativen Versorgung. »Ohne den Hospizverein hätten wir die heute so geschätzte Palliativmedizin an der Kreisklinik Ebersberg gar nicht etablieren können«, erklärt Dr. Schneider, »der Verein war formale Voraussetzung für die neue Palliativeinheit, die 2003 mit zwei Betten begann. Nicht wegzudenken sind die ehrenamtlichen Helferinnen auf der heutigen 8-Betten-Station.«

Alle Hospizhelfer haben eine spezielle Ausbildung absolviert, um die Bedürfnisse Schwerkranker, Sterbender und deren Angehörigen zu erkennen und aufzunehmen. Sie werden von zwei Koordinationskräften eingesetzt und begleitet. Die Einsatzfelder sind mit der Einführung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) im Jahre 2013 enorm gewachsen. »Die Betreuung im häuslichen Umfeld der Menschen ist hoch nachgefragt«, so Dr. Schneider, »sie ergänzt die klinische Palliativmedizin hervorragend. Es ist ein großer Vorzug, dass im Landkreis Ebersberg sowohl in der Klinik als auch ambulant eine ebenso konsistente wie professionelle palliative Betreuung geleistet wird, und überall sind unsere Hospizhelfer mit ihrer langen Erfahrung dabei.«

Immer wieder zeigen Dankesworte von Familien und zahlreiche Spenden, als wie wertvoll die durch den Hospiz-Verein initiierten und angebotenen Unterstützungsangebote wahrgenommen werden. Mit einem besonderen Konzerterlebnis im Herbst soll das Engagement der Mitglieder und Helfer gewürdigt werden.

Auch nach zwei Jahrzehnten erfolgreichen Wirkens: Stillstand kennt der Verein nicht. Als Mitglied des Hospiz- und Palliativnetzwerks Ebersberg e. V. werben führende Mitglieder für Spenden, um die Kosten des SAPV-Teams zu decken und um die schwerstkranken Menschen auch finanziell zu unterstützen, wenn hilfreiche Leistungen nicht über Krankenkassen bezahlt werden können.

Wer mithelfen möchte, findet weitere Daten unter www.hospiz-palliativnetz-ebe.de und unter www.hospizverein-ebersberg.de im Internet.

Artikel vom 03.07.2017
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