100 Jahre Katholische Frauen Ismaning: Am Wochenende wird gefeiert

Der Vorstand der Katholischen Frauen Ismaning freut sich sehr auf die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag. Gefeiert wird im Rahmen der Ismaninger Festwoche. Foto: Verein

Ismaning · Im Kriegsjahr 1917 fanden sich in Ismaning im Februar 24 Frauen zusammen und gründeten den »Verein der christlichen Mütter in Ismaning«. Der Verein setzte sich die Aufgabe, »die ihnen von Gott anvertrauten Kinder mit aller Sorgfalt im Geiste Jesu Christi und seiner Heiligen Kirche zu wahren Kindern Gottes zu erziehen«.

Wallfahrten waren von Anfang an fester Bestandteil im Jahresverlauf. 1925 zählten zum Frauen- und Mütterverein, wie er sich zu dieser Zeit nannte, bereits über 100 Mitglieder. Das erste große Ereignis war die Fahnenweihe am 3. Juni 1928 unter Pfarrer Georg Meschütz. Auf der Fahne war die Heilige Monika, die Patronin des Vereins, mit ihrem Sohn Augustinus dargestellt. Unter Anna Lechner als Vereinsdienerin wurden ab 1936 zahlreiche Sammelaktionen durchgeführt – sei es für bedürftige Mitglieder, soziale Zwecke, kirchliche Einrichtungen oder Primizfeiern. In den Kriegsjahren stand Pfarrer Benedikt Appel den Frauen als Seelsorger helfend zur Seite. Nach dem Krieg war es die Aufgabe der Frauen, die Lasten und Sorgen des Alltags zu bewältigen, da viele Männer und Söhne nicht zurückkamen. In besonderer Weise kümmerten sich die Frauen um die rund 1.100 Flüchtlinge, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Ismaning eine neue Heimat fanden. Im Februar 1952 beging der Verein sein 35-jähriges Gründungsfest. Ab jetzt gab es mehrmals im Jahr Vorträge und Filme zu religiösen wie frauenspezifischen Themen und Kaffeekränzchen zur Pflege der Geselligkeit. Ihr 50-jähriges Bestehen feierten die Frauen mit einer neuen Vereinsfahne, die Pfarrer Georg Zandl weihte.

Im Jahr 1970 schloss sich der über 300 Mitglieder zählende Verein der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) an. Nun konnten auch ledige Frauen, Nicht-Mütter und evangelische Frauen Mitglied der Ismaninger Frauengemeinschaft werden. Viele Vereinsspenden gingen an das Kinderdorf Irschenberg, an die Pakistanhilfe oder die Polenhilfe. Elisabeth Neff ließ als neue Vorsitzende anno 1991 den Brauch der Kräuterweihe wieder aufleben. Das 75-jährige Bestehen feierte der Verein ganz groß mit einem Festgottesdienst, gestaltet vom Männergesangverein und dem Blasorchester Ismaning. Im November 2002 wurde Anneliese Landmann neue Vorsitzende. Ab diesem Jahr beteiligten sich die Frauen rege an Jubiläen, Vereinsfesten und Umzügen. Seit 2008 begeben sich die Frauen alle zwei Jahre auf eine einwöchige Kulturreise – bislang etwa nach Rom, Polen, Sizilien, Malta oder Neapel. Der Stand der Frauen auf dem Ismaninger Christkindlmarkt, der zusammen mit dem Männergesangverein betrieben wird, erfreut sich mit Selbstgebackenem stets großer Beliebtheit. Der Erlös geht karitativen Zwecken zu. Ob Gedenkfeiern, Jubiläen, Vereins- oder Gemeindefeste – die katholischen Frauen sind immer stark vertreten.

Zum 1. Januar 2016 erfolgte der Austritt aus der kfd. Es entstand ein wieder eigenständiger Verein, die »Katholischen Frauen Ismaning«, kurz: KFI. »Es ist sehr wichtig, dass sich immer wieder junge Frauen der Gemeinschaft anschließen, für den Glauben eintreten und aktiv mitwirken«, betont der Vorstand um Anneliese Landmann anlässlich des Jubiläums. Das Fest zum 100. Geburtstag beginnt am Samstag, 24. Juni, um 20 Uhr mit einem Konzert der »CubaBoarischen« im Festzelt am Eisweiher. Karten für 22 Euro wird es auch an der Abendkasse geben. Am Sonntag, 25. Juni, folgt ab 11 Uhr der Festgottesdienst im Schlosspark, den der Männergesangverein und die Schwoicher Sängerrunde gestalten werden. Anschließend ziehen die Frauen mit anderen Vereinen durch den Ort zum Festzelt. Nach dem gemeinsamen Mittagessen gibt es Ehrungen und Erinnerungsbänder. Gegen 16 Uhr wird das Fest ausklingen.

Artikel vom 22.06.2017
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