Wieder mehr Straftaten

Neue Kriminalitätsstatistik im nördlichen Landkreis

Ebersberg/Landkreis Nord · Während die Anzahl der Straftaten in den Jahren 2013 bis 2015 jeweils unter dem Achtjahresschnitt lag und 2015 mit 2.325 Straftaten der niedrigste Stand seit der Organisationsreform erreicht wurde, war in 2016 wieder ein Anstieg der Kriminalität zu verzeichnen.

Um 390 Fälle (+ 16,8 Prozent) stiegen die Straftaten auf 2.715 Delikte an. Im Vergleich lag das Ergebnis damit aber auch nur unwesentlich über dem Achtjahresschnitt von 2.659 Straftaten). Etwa die Hälfte des Anstiegs (209 Taten) wurde nachweislich zumindest durch einen Zuwanderer begangen.

Vor allen der Anstieg der Rohheitsdelikte (um 113 von 353 auf 466) um ca. 32 Prozent war für den Kriminalitätszuwachs verantwortlich. Steigend waren dabei die Zahlen bei den einfachen Körperverletzungen (+ 37,7 Prozent), den sonstigen Rohheitsdelikten, v.a. aber bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen (+ 42,2 Prozent). Für diese Entwicklung sind in erster Linie die Auseinandersetzungen in den Asylbewerberunterkünften ursächlich. Bei 103 Delikten (entspricht 91 Prozent der Zunahme) wurde mindestens ein Zuwanderer als Täter geführt.

Die Diebstahlsdelikte sind insgesamt (von 756 auf 737) um - 2,5 Prozentgesunken. Während die Anzahl der Ladendiebstähle (- 20 Prozent) rückläufig waren, sind die Fahrraddiebstähle um 34 Fälle (+ 21,3 Prozent), nur teilweise (in 5 Fällen) nachweislich durch Asylbewerber, angestiegen.

Erfreulich war die Entwicklung der Wohnungseinbrüche die von 84 auf 45 deutlich abgenommen haben. Im gleichen Zeitraum haben aber die Einbrüche in Büros/Werkstätten (von 21 auf 43) und die schweren Diebstähle in Kiosk/Verkaufsräumen (von 22 auf 30) zugenommen, so dass auf dem Sektor Einbruch nach wie vor Handlungsbedarf besteht.

Die Vermögens- und Fälschungsdelikte sind insgesamt (+ 156 von 440 auf 596) um 35,5 Prozent angestiegen. In dieser Deliktsgruppe sind v.a. die Leistungserschleichungen (+ 28 von 132 auf 160), die um 21 Prozent, die Warenkreditbetrügereien (+ 58 von 128 auf 186), die um 45 Prozent und die Urkundenfälschungen (+ 5 von 25 auf 30), angestiegen.

Um 29 Fälle angestiegen sind auch die Straftaten gemäß den Nebengesetzen. Verantwortlich hierfür waren vor allem die Rauschgiftdelikte, die um 14 (davon nachweislich 4 durch Zuwanderer) Taten angestiegen sind.

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 209 Straftaten verübt, an denen mindestens ein Zuwanderer als Täter geführt wurde. Die Hälfte davon entfällt auf die Rohheitsdelikte (103). Die Opfer der Taten von Zuwanderern sind aber zum überwiegenden Anteil ebenfalls Zuwanderer (75 Prozent). Von den 39 »deutschen« Opfern waren 11 Polizeibeamte und 8 Mitarbeiter einer Securityfirma.

Mit etwas Sorge wird die Entwicklung der Einsatzzahlen beobachtet, die seit 2012 um 30 Prozent angestiegen sind. Einen beträchtlichen Anteil des Anstieges der Einsatzzahlen nehmen die Einsätze in Asylbewerberheimen ein. Erschwerend kommt hier meistens hinzu, dass zum einen die Einsatzkräfte oftmals in größerer Stärke anfahren müssen und zum anderen die Einsätze, aufgrund der sprachlichen Barrieren, vielfach einer längeren Abarbeitungszeit bedürfen. Hinzu kommt, dass auch die Abarbeitung der Ermittlungsvorgänge mit Asylbezug mehr Zeit in Anspruch nehmen und die Beamtinnen und Beamten mehr am Schreibtisch gebunden sind.

Artikel vom 27.03.2017
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