Ein Sensor für jeden Parkplatz

ÖDP-Stadträte fordern ein punktgenaues Parkleitsystem für München

München · Die ÖDP im Münchner Stadtrat hat einen Antrag eingebracht, der bei Autofahrern wahrscheinlich großen Gefallen findet.

Demnach wird die Stadt aufgefordert, nach und nach alle öffentlichen Parkplätze innerhalb von Zonen mit Parkraummanagement mit Sensoren auszustatten, die anzeigen, ob der jeweilige Parkplatz belegt ist. Ziel sei es, Autofahrern freie Parkplätze anzuzeigen, damit sie sich von ihren Navigationsgeräten dorthin leiten lassen können.

Je nach Quelle und Definition habe der Parksuchverkehr in deutschen Städten zwischen zehn und 50 Prozent Anteil am gesamten Verkehrsaufkommen des »motorisierten Individualverkehrs« (MIV). Eine Verringerung des Parksuchverkehrs könnte daher »wesentlich zur Minderung einer Reihe negativer Effekte beitragen«, argumentieren die ÖDP-Stadträte Tobias Ruff und Sonja Haider. Eine Studie zeige, dass sich die größten Reduzierungen durch innovative Leitsysteme in Verbindung mit sensorbestückten Parkplätzen erreichen ließen.

Navigationsgeräte ­sollen ­Autofahrer zum Parkplatz lotsen

Der Parksuchverkehr werde dann aus zwei Gründen reduziert. Erstens verkürze sich die Suche nach einem freien Parkplatz. Zweitens würden Verkehrsteilnehmer auf das Auto verzichten, wenn ihnen schon zu Beginn der Fahrt angezeigt wird, dass in dem betreffenden Gebiet kein Parkplatz vorhanden ist und es schnellere und günstigere Verkehrsmittel gibt. Dieselbe Studie zeige, dass das Verkehrsaufkommen des MIV in den untersuchten deutschen Großstädten mit solchen Systemen um bis zu fünf Prozent gesenkt werden könnte.

Die Reduzierung des MIV durch eine Vermeidung des Parksuchverkehrs ist nach Meinung von Haider und Ruff konform mit einer ganzen Reihe von Stadtratszielen: »Sie könnte ein Baustein des durch den Stadtrat übernommenen Bürgerbegehrens ›Sauba sog i‹ sein. Der Ausstoß von Feinstaub und Stickoxiden verringert sich, das Vorhaben könnte eine wichtige Maßnahme des Luftreinhalteplans sein. Gerade in den engen Innenstadtstraßen stellt Parksuchverkehr eine Lärmquelle da. Eine Minderung wäre daher im Sinne des Lärmaktionsplanes.«

Die Kosten würden sich auf wenige hundert Euro pro Parkplatz belaufen, »können also durch das Parkgebührenaufkommen innerhalb eines Jahres getragen werden«, rechnen die beiden Stadträte vor.

Artikel vom 27.03.2017
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