Die erste deutsche Frau im All

Susanne Peters unter den letzten sechs Kandidatinnen

Susanne Peters ist bereit für den Flug ins All. Sie ist eine von sechs Kandidatinnen, von denen wiederum zwei für einen Forschungsflug ausgewählt werden.	Foto: © Juliana Socher

Susanne Peters ist bereit für den Flug ins All. Sie ist eine von sechs Kandidatinnen, von denen wiederum zwei für einen Forschungsflug ausgewählt werden. Foto: © Juliana Socher

München · Susanne Peters (31) ist in der Endausscheidung für die erste deutsche Frau im All. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Raumfahrttechnik und Weltraumnutzung an der Universität der Bundeswehr München beschäftigt sie sich bereits jetzt intensiv mit dem Orbit. Doch auf die Theorie könnte bald die Praxis als Astronautin folgen.

490 Frauen hatten sich vor einem Jahr auf den Aufruf der privaten Initiative »DieAstronautin« gemeldet. Nach zahlreichen Tests sind sechs Frauen übrig geblieben. Susanne Peters ist eine davon. Alle haben das offizielle Auswahlverfahren des DLR, das den Standards der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA zur Astronautenauswahl entspricht, durchlaufen und bestanden. Damit haben sie bewiesen, dass sie körperlich und geistig in der Lage sind, den Belastungen des Alls standzuhalten. In Bremen fand vor wenigen Tagen die finale Präsentation statt. Bis zum 19. April wird dann eine Jury entscheiden, welche zwei Frauen schließlich mit der Astronautenausbildung durchstarten können. Die Ausbildung wird zwei Jahre dauern und durch Sponsoren bzw. Crowdfunding finanziert.

Für Peters ist die ISS die perfekte Verbindung von Wissenschaft und Ingenieurswesen. »Nachdem der Mensch tauchen, laufen und fliegen kann, ist schweben eine noch recht unerforschte Fortbewegungsart«, so Peters. Pure Neugierde und Freude auf die Experimente treiben sie dabei an. Erforscht werden während des zehntägigen Aufenthalts speziell die Auswirkungen auf den weiblichen Körper. Von den über 550 Astronauten weltweit waren bisher gerade einmal 60 weiblich. Von den männlichen Astronauten kamen elf aus Deutschland. Eine deutsche Astronautin gab es bis zum heutigen Tag nicht.An der Universität der Bundeswehr München beschäftigt sich die gebürtige Potsdamerin seit fast fünf Jahren unter anderem mit der Bergung und Entsorgung von Weltraumrückständen. Susanne Peters studierte Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart, bevor sie sich für eine Promotion an der Universität der Bundeswehr München entschied.

Artikel vom 07.03.2017
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...