Da rührt sich was!

Viele Pendler profitieren von der Taktverdichtung

Geht es nach dem Willen von Robert Niedergesäß, stehen beim ÖPNV im Landkreis einige Verbesserungen bevor.	Foto: Archiv / sd

Geht es nach dem Willen von Robert Niedergesäß, stehen beim ÖPNV im Landkreis einige Verbesserungen bevor. Foto: Archiv / sd

Ebersberg · Täglich pendeln über 37.000 Menschen aus dem Landkreis Ebersberg zu ihrer Arbeit. Die meisten davon in die Landeshauptstadt München. Dies besagen die aktuellen Zahlen des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München.

Insgesamt – so heißt es in der Studie weiter – pendeln täglich 500.000 Menschen im Großraum München zu ihrer Arbeit. Tag für Tag. Angesichts der teilweise schon chronischen Verkehrsüberlastung auf den Straßen, reist ein immer größerer Teil der Pendler mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit an. Im Landkreis Ebersberg nutzen die Pendler dazu entweder die S4, die S6 oder den stündlich verkehrenden Meridian vom Grafinger Bahnhof. Im nördlichen Landkreis kommen die Poinger und Markt Schwabener mit der Linie S2 nach München. Drei S-Bahnlinien und ein Meridian für einen Landkreis klingt ja eigentlich komfortabel. Oder etwa nicht?

Bekannte Probleme beim S-Bahn-Verkehr in Ebersberg sind die Taktung, sowie die Störanfälligkeit der Strecke. Steht eine S-Bahn wegen eines technischen Defekts oder einer Weichenstörung zwischen Zorneding und Kirchseeon geht natürlich erstmal nichts mehr weiter. Aber zumindest in Sachen Taktverdichtung haben die MVV-Landkreise in zähen Verhandlungen mit der S-Bahn und dem Freistaat einige Verbesserungen erzielen können.

Mehr Züge zwischen dem Ostbahnhof und dem Landkreis

Mit elf zusätzlichen Fahrten zwischen dem Ostbahnhof und Zorneding bzw. Grafing Bahnhof konnte mit der letzten Fahrplanänderung im Dezember eine Lücke beim 10-Minuten-Takt der S-Bahn am Freitagnachmittag geschlossen werden. »Ein Schritt in die richtige Richtung«, findet Landrat Robert Niedergesäß (CSU), der auch Sprecher der MVV-Landräte ist. Auch andere Landkreise wie Dachau, München und Bad Tölz-Wolfratshausen profitieren von der Taktverdichtung.

»Insgesamt sind das wöchentlich rund 80 neue S-Bahn-Fahrten im gesamten MVV. Diese Verbesserungen sind nicht zuletzt das Ergebnis kontinuierlicher Verhandlungen der MVV-Landkreise mit der S-Bahn und dem Freistaat sowie der entsprechenden Forderungen an die Verhandlungspartner«, so Niedergesäß in einer Pressemeldung des Landratsamts. Die Landräte nutzen die jährlichen Tarifverhandlungen, um Besserungen für ihre Landkreise zu bewirken. So sind die aktuellen Änderungen das Ergebnis der Tarifverhandlungen 2015.

Für Niedergesäß ist dies ein wichtiger Etappenerfolg auf dem Weg zu weiteren Verbesserungen. Gerade die Taktlücken auf den Linien S2, S3 und S6 sind ihm ein Dorn im Auge. Aber auch hier sieht der Landrat gute Chancen auf weitere Verbesserungen: »Wir befinden uns gemeinsam mit dem MVV in einem engen und regen Austausch mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und der S-Bahn München und sind zuversichtlich, dass die nächste notwendige Erweiterung des Angebots bereits zum kommenden Fahrplanwechsel umgesetzt werden kann.« In Kürze werden auch die Ergebnisse der Prüfung eines Linientauschs zwischen den Linien S4 und S6 nach Ebersberg erwartet.

Ein Vorteil des Linientauschs für die Ebersberger Pendler wäre unter anderem, dass der S-Bahnverkehr besser mit dem Filzenexpress in Einklang gebracht werden könnte. Zudem würden die heute bestehenden Taktlücken im 10-10-40 Minuten »Stolpertakt« künftig durch einen 20-20-20 Minutentakt beseitigt werden.

»Seit Jahren investieren die Landkreise sehr viel Geld in den ÖPNV. Allein in den letzten fünf Jahren wurde das Angebot auf den MVV-Regionalbuslinien um nahezu 37 Prozent auf über 36 Millionen Kilometer im Jahr 2016 gesteigert«, erläutert Niedergesäß. Daher sind weitere Verbesserungen in Taktung und Infrastruktur auch eine Gegenleistung für die Landkreise. Für den Kreis Ebersberg hat der Bau der 2. Stammstrecke in München, der den Ausbau der Gleise zwischen Grafing und Ebersberg, sowie die Elektrifizierung der Strecke von Ebersberg nach Wasserburg (Filzenexpress) die oberste Priorität. Die nächsten Verhandlungsrunden werden zeigen, wann es hier vorwärts geht. red

Artikel vom 27.01.2017
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...