Auguste Kent ein Denkmal gesetzt

Giesing · Brückenbauerin zwischen den Nationen geehrt

Giesing · Sie war eine der lokalen Fahnenträgerinnen neuer, freundschaftlicher Beziehungen zwischen Deutschland und den USA nach dem Zweiten Weltkrieg.

Auguste Kent ist eine der Mitbegründerinnen der deutsch-amerikanischen Beziehungen und auch Wegbereiterin der Städtepartnerschaft zwischen München und Cincinnati. Sie hat den Schulterschluss zwischen ihrer alten und neuen Heimat entscheidend mitbetrieben. Wo anders als in der altehrwürdigen „Ami-Siedlung“ am Perlacher Forst wäre eine namentliche Würdigung der wichtigen Brückenbauerin geeigneter? Wohl nirgends, dachte sich auch der Kommunalausschuss des Münchner Stadtrates, der jetzt in der Siedlung am Forstsaum einen Platz ihr will. Zwischen dem S-Bahnhof Fasangarten und der Cincinnatistraße soll das nach ihr benannte Terrain liegen. Inmitten eines neuen Umfelds mit Wohnungen, eines Hotels und unweit der neuen Dependance der Europäischen Schule.

Die Namenswahl Auguste-Kent-Platz dürfte seitens der Stadt gut getroffen sein. Denn die resolute Dame, 1929 in Landshut geboren und 1992 in Cincinnati gestorben, gilt vielen als Mutter der Städtepartnerschaft zwischen München und Cincinnati. Auguste Kent war es, die lange vor dem offiziellen Freundschaftsakt bereits mit Verve für die intensivierten deutsch-amerikanischen Beziehungen auf dem kommunalen Sektor geworben hatte. Es dauerte, bis sich ihre Bestrebungen auch erfolgreich umsetzen ließen und am 18. September 1989 der damalige Oberbürgermeister Georg Kronawitter und US-Statthalter Charles J. Luken als Major der US-Streitkräfte den Pakt freundschaftlicher Beziehungen endlich auch in trockene, diplomatische Tücher packten. Vor diesem Hintergrund zeigte sich jetzt auch Münchens Kommunalreferent Axel Markwardt von der Namenswahl für den neu entstehenden Platz überzeugt. »Mich persönlich freut auch, dass mit dieser Benennung erneut ein weiterer Frauenname im Münchner Straßenbild präsentiert wird.«

Erst kürzlich war unweit der Amisiedlung in der neuen Obergiesinger Wohnsiedlung des Agfa-Parks in Person von Ella Lingens eine wichtige Gegnerin des Nazi-Regimes entsprechend gewürdigt worden. Auguste Kent setzt nun die noch immer recht kurze Reihe starker Frauen im Münchner „Straßen-Bild“ fort.

Die Aktivistin war neben ihrem verdienstvollen Werben für Städtefreundschaft und Austausch unter den Nationen auch sonst vielseitig aktiv: als Dolmetscherin oder Gründerin und Gründungsdirektorin des Tri-State German-American School ebenso wie als wichtiges Mitglied des Cincinnati-Munich Sister City Committee. In der Amisiedlung wird ihr Name nun dauerhaft präsent sein. HH

Artikel vom 23.01.2017
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