Projektstart gelungen

Neubiberg · »Mammalade« für Frauen in Not

Der Projektstart für »Mammalade« ist gelungen.  Regionalbischöfin Susanne Breit-Kessler, Dekan Mathis Steinbauer, Helene Nestler und die Leiterin des Karla 51, Isbaell Schmidhuber freuen sich über den glücklichen Saisonstart.	Foto: Schunk

Der Projektstart für »Mammalade« ist gelungen. Regionalbischöfin Susanne Breit-Kessler, Dekan Mathis Steinbauer, Helene Nestler und die Leiterin des Karla 51, Isbaell Schmidhuber freuen sich über den glücklichen Saisonstart. Foto: Schunk

Neubiberg · Münchens Regionalbischöfin Susanne Breit-Kessler steht im Foyer der Neubiberger Corneliuskirche und kauft – Marmelade. Ein Bild mit Symbolkraft, denn die streitbare Protestantin ist Schirmfrau des Vereins »Mammalade für Karla«, der hier in diesem Moment aus der Taufe gehoben wird. Karla, das ist die Münchner Anlaufstelle für obdachlose Frauen mit ihren Kindern.

In der Karlstraße 51 nahe beim Hauptbahnhof befindet sich die Einrichtung, die Rat und Hilfe, ein vorübergehendes Obdach und eine wärmende Mahlzeit für Frauen in Not bietet. Viele ehrenamtliche Helferinnen machen das möglich und eine davon ist Helene Nestler aus Ottobrunn. Als die sozial engagierte Bürgerin von einer Spedition erfuhr, die Obst mit Transportschäden bereitstellte, das sonst zur Vernichtung bestimmt ist, war die Idee für die Mammalade geboren. Eine an sich ganz einfache Idee: Das Obst wird zu Marmelade verarbeitet, die wird verkauft, und der Erlös kommt obdachlosen Menschen wie den Frauen und Kindern von Karla 51 zugute. Ein Segen für viele Frauen, die im so reichen München ein Leben im Schatten führen müssen. Deshalb gab es für die Mammalade für Karla bei einer kleinen Andacht in der Corneliuskirche den kirchlichen Segen durch den Prodekan des Kirchenkreises München-Südost, Mathis Steinbauer. Steinbauer zeigte sich wie Breit-Kessler beeindruckt von dem Projekt.

Die kleine Gründungsfeier am Dreikönigstag in Neubiberg hinterließ einen bleibenden Eindruck auf die Besucher. Martina Lichtenstern, bei Karla von Anfang an dabei, sang mit mächtiger Bluesstimme Gospels, Isabel Schmidhuber, die Leiterin des Frauenobdachs, erzählte aus der Alltagsarbeit mit Frauen, die ihre Habe in zwei Taschen mit sich führen und häufig den symbolischen Preis für das Mittagessen mit Kupfermünzen bezahlen. Susanne Breit-Kessler sprach von der Solidarität, die so nur unter Frauen möglich ist. Helene Nestler macht ernst: In der Küche der Corneliuskirche beginnt nun die Marmeladenproduktion, hochwertige Geräte für die Herstellung hat sie bereits als Spende erhalten, die Genehmigung der Lebensmittelaufsicht ist auch schon da und eine einprägsame Marke: Eine rundliche, mütterliche Mamma mit einer Bauchlade voller Marmeladegläsern. Nun braucht sie nur noch ein paar Mitarbeiterinnen – und Kunden, die es der Regionalbischöfin nachmachen. Gekautft werden kann in den Ottobrunner Klawotten, ebenso in der Unterhachinger Klawotte und in der AWO-Nachbarschaftshilfe Ottobrunn. Jetzt werden noch weitere Verkaufsstellen gesucht.

Artikel vom 19.01.2017
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