So sehen die Kinder der Maxvorstadt ihren Stadtteil

Wo ist Dein Platz?

Maxvorstadt · Einen Wasserspeier aus Knetmasse, ein Planschbecken mit selbstgebauten Schiffen, Kastanienmännchen mit Federschmuck – das und noch viel mehr gibt es derzeit in den Räumen der Katholischen Hochschulgemeinde, Leopoldstr. 11 zu sehen.

Die Künstler dieser ungewöhnlichen Ausstellung sind Kinder aus der Maxvorstadt. Ihre Werke werden noch bis zum 28. November präsentiert. Die kleinen Maxvorstädter zeigen, wie sie sich ihren Stadtteil vorstellen und wie sie ihn spielend entdeckt haben.

Anfang Mai hat das Kinderspielhaus in der Maxvorstadt, unterstützt vom Kreisjugendring München, das Projekt „Mobiles Spielen“ gestartet. 5 Monate lang fuhren die beiden Pädagoginnen Jutta Schneider und Karin Bergdolt per Drahtesel Kinderspielplätze des Stadtteils an, bis unter den Lenker bepackt mit Spielgeräten: Stelzen, Pedalos, Seile, Malutensilien, Ferngläser, Lupen und Tischspiele. Aus diesem riesigen Fundus konnten die Kinder auswählen und nach Herzenslust drauflosspielen.

„Es ist ein richtiges Vertrauensverhältnis zu Kindern und Eltern entstanden“, erklärt Projektleiterin Jutta Schneider, „viele konnten es kaum erwarten, bis wir wieder »ihren« Spielplatz angefahren haben.“ Gemeinsam mit Kindern und Eltern haben die Pädagoginnen die öffentlichen Plätze der Maxvorstadt spielend erkundet und dabei auch selbst viel dazugelernt. „Wir können nun sehr viel besser beurteilen, was Kinder und Eltern an ihrem Stadtteil besonders mögen, was sie brauchen und was sie stört“, so Jutta Schneider.

Genau das haben die Kinder auch in der Ausstellung „Wo ist Dein Platz?“ zu zeigen versucht. Die ausgestellten Stücke haben sie im Laufe der Spiel-Aktion selbst gebastelt. Da ist zum Beispiel ein Straßenplan von der Maxvorstadt, den die Kinder mit Knetfiguren und bunten Bildern kräftig „aufgebessert“ haben: der erste Entwurf für einen Kinderstadtteil-Plan, der übernächstes Jahr veröffentlicht werden soll. (rme)

Artikel vom 31.10.2001
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