Eine Herausforderung

München · Die Neuausrichtung des Städtischen Klinikums ist im vollem Gange

Der Neubau eines Zentrallabors im Städtischen Klinikum Neuperlach konkretisiert sich immer mehr.	Foto: Städtisches Klinikum München

Der Neubau eines Zentrallabors im Städtischen Klinikum Neuperlach konkretisiert sich immer mehr. Foto: Städtisches Klinikum München

München · Das Städtische Klinikum München (StKM) erzielt im Jahr 2016 ein positives operatives Ergebnis: Seit 2009 soll das Betriebsergebnis (EBITDA) erstmals wieder positiv ausfallen und gleichzeitig nach aktueller Prognose der Geschäftsführung des Städtischen Klinikums München (StKM) mit rund 10 Mio.

Euro das beste Ergebnis des Klinikverbundes seit seiner Gründung im Jahr 2005 werden. »Das ist ein klares Zeichen, dass die Neuausrichtung greift und Formen annimmt. Dafür verantwortlich sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die großes Engagement in allen Bereichen auf diesem herausfordernden Weg zeigen«, freut sich Dr. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Städtisches Klinikum München GmbH. Das Klinikum hält an dem eingeschlagenen Kurs der medizinischen Zentrenbildung und den Neubauplänen klar fest. »Eine sehr gute Medizin und Pflege in moderner Infrastruktur ist die Basis für ein zukunftsfähiges Klinikum der StKM«, so Dr. Fischer im Rahmen der Vorstellung der Unternehmensentwicklung in der Aufsichtsratssitzung.

Wichtige Meilensteine im Jahr 2016 waren dabei beispielsweise der Verkauf des Blutspendedienstes oder Einsparungen durch den Wechsel der Einkaufsgemeinschaft. Dass die Entscheidungen, womöglich die Belange der Mitarbeiter berücksichtigen und nicht einem rein wirtschaftlichen Diktat unterliegen, zeigt das Beispiel der Klinikküchen. Die Speisenversorgung wurde nicht ausgelagert und so behielten rund 170 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze. Die offenen Stellen im Pflegebereich konnten 2016 nur durch den Einsatz von Leiharbeitskräften kompensiert werden, was mit zu einer leichten Planverfehlung im Betriebsergebnis geführt hat.

Die Herausforderungen des Klinikums bleiben auch in den nächsten Jahren groß. Der Aufsichtsrat des Städtischen Klinikums beriet in seiner Dezember-Sitzung auch über die erneut ambitionierte Unternehmens- sowie die fünfjährige Finanzplanung des Klinikums.

Für den Münchner Oberbürgermeister spielt die Gesundheitsversorgung für alle Münchner eine besondere Rolle: »Als Landeshauptstadt München nehmen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung ernst und wahr. Wir investieren in die Neuausrichtung, weil das Städtische Klinikum Medizin für alle bietet – und gerade für jene, die darauf besonders angewiesen sind: alte Menschen, Notfallpatienten, schwerstkranke Kinder und Frühgeborene, die einen guten Start ins Leben brauchen. Den städtischen Kliniken verdankt die Medizinstadt München in wesentlichen Teilen ihren guten Ruf. Damit das auch weiter so bleibt, wollen wir mit der Neuausrichtung des Städtischen Klinikums Zukunftsthemen besetzen und Maßstäbe in Medizin und Pflege setzen.«

Ein weiteres Thema der Aufsichtsratssitzung waren die Bau- und Modernisierungspläne des Klinikums: Der Startschuss zum Neubau des Klinikums Schwabing erfolgte mit dem offiziellen Spatenstich am 10. Oktober 2016. Die Planungen der weiteren Neubauprojekte Klinikum Harlaching, Klinikum Bogenhausen sowie der Neubau eines Zentrallabors am Klinikstandort Neuperlach konkretisieren sich. Daneben wurden dem Aufsichtsrat die Inhalte der Stadtratsunterlage mit den vorhandenen Risiken, Herausforderungen, der Fördersituation und Kostenpotentialen der Projekte dargestellt. Der Stadtrat befasst sich diese Woche mit diesem Thema.

Die Landeshauptstadt München und der Freistaat Bayern fördern die Bauprojekte des Städtischen Klinikums. Insgesamt investieren sie in den kommenden Jahren rund eine dreiviertel Milliarde Euro. Es handelt sich um eines der größten Zukunftsprojekte im deutschen Gesundheitswesen.

Der Aufsichtsrat begrüßt dabei ausdrücklich, dass finanzielle Obergrenzen für die Neubauprojekte eingehalten werden müssen. Dr. Fischer betont: »Wir planen und bauen mit Augenmaß. Deshalb werden wir die Bauplanung nochmals ansehen, um mögliche Einsparpotentiale bei den Projekten zu identifizieren. Der verantwortungsvolle Umgang mit öffentlichen Fördermitteln ist das oberste Gebot. Klar ist, dass die geplanten Neubauten die künftige Basis sind, unseren Mitarbeitern ein hochmodernes Arbeits- und unseren Patienten ein bestmögliches Behandlungsumfeld zu bieten. Gleichzeitig sind sie die Voraussetzung für eine langfristig wirtschaftlich positive Entwicklung, um Investitionen künftig wieder aus eigener Kraft zu stemmen.«

Weitere Projekte wurden dem Aufsichtsrat im Rahmen der Befassung zur wirtschaftlichen Entwicklung vorgestellt. Um die ambitionierten Planungen der medizinischen Leistungsentwicklung zu erreichen, wird zusätzlich zu den geplanten Baumaßnahmen in den Bestand der Kliniken investiert, um die Patientenversorgung bis zur Fertigstellung der Neubauten auf hohem Niveau sicher zu stellen. Im medizinischen Bereich erweitern zusätzliche Angebote die Therapie in verschiedenen Bereichen.

Dazu zählen beispielsweise die neue Weaning-Station zur Entwöhnung von der künstlichen Beatmung im Klinikum Harlaching, neue übergreifende Versorgungs- und Leistungskonzepte bei der Frühchenversorgung sowie der Ausbau der Angebote im Bereich Kinder- und Jugendpsychosomatik im Klinikum Schwabing.

Artikel vom 15.12.2016
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