Klänge der Erkenntnis

Altstadt · Besinnliche Töne zum jüdischen Chanukka-Fest

Tanja Becker-Bender spielt Werke von Ernest Bloch und Gabriel Iranyi 	Foto: OJM

Tanja Becker-Bender spielt Werke von Ernest Bloch und Gabriel Iranyi Foto: OJM

Altstadt · Die aktuelle Saison des Orchesters Jacobsplatz München unter Daniel Grossmann steht ganz im Zeichen Jüdischer Feste und Rituale.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 verfolgen die Künstler das Ziel, jüdisches Leben in Deutschland sichtbar und erfahrbar zu machen. Dass die jüdische Lebensweise eng mit der jüdischen Kultur verwoben ist, soll auch auf musikalischem Wege vermittelt werden. Den Auftakt machte bereits das schon traditionelle Neujahrskonzert vor einigen Wochen.

Am Mittwoch, dem 7. Dezember um 20 Uhr lädt das »OJM« unter Daniel Grossmann nun zu einem Konzert unter dem Titel »Chanukka – Wunder und Erkenntnis« in den Hubert-Burda-Saal im Jüdischen Zentrum am Jakobsplatz ein.

Das jüdische Chanukka ist ein Fest der Wunder. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten steht das wundersame achttägige Leuchten der Menora, des traditionellen Leuchters, nach der Befreiung des Jerusalemer Tempels. Anlass genug, dem unerklärlichen Phänomen des Wunders aus musikalischer und wissenschaftlicher Perspektive nachzuspüren – und zwar auf kontroverse Art und Weise. Eingeladen sind hierzu der Rabbiner Yehuda Aharon Horovitz sowie der Philosoph Julian Nida-Rümelin. Während der Eine über die Bedeutung des Wunders im Judentum berichtet, spricht der Andere über die vom jüdischen Philosophen Baruch Spinoza mitbegründete Erkenntnistheorie, die das Glauben an nicht beweisbare Phänomene ablehnt.

Dementsprechend steht Musik auf dem Programm, die vom religiösen Glauben an Wunder inspiriert ist, sowie Kompositionen, die von mathematischen und formalen Gedanken geprägt sind. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit Tanja Becker-Bender, die mit Ernest Blochs Nigun für Solo-Violine und Streichorchester sowie Gabriel Iranyis Meditation und Gebet für Solo-Violine und Streichorchester zu hören sein wird.

Wie klingen Wunder? Und wie Erkenntnis? Glauben wir (immer noch) an Wunder? Widersprechen sich Wunder und Erkenntnis überhaupt?

Anregungen soll dieses Konzert in Wort und Musik geben, als Einladung zum Wundern und Nachdenken. Karten sind an den bekannten Verkaufsstellen in den Preisklassen 36, 30 26 und 15 Euro (ermäßigt) erhältlich. Um 19 Uhr ist auch eine Synagogenführung im Programm, für die eine Anmeldung bis spätestens 2. Dezember unter info@o-j-m.de erforderlich ist.

Ohne Vorverkaufs-Gebühr sind Tickets auch im OJM-Büro unter 089 15909750 erhältlich. Weitere Informationen: www.o-j-m.de

Artikel vom 29.11.2016
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