Ottobrunner Konzerte: 3. Piano-Marathon am 16. und 17. Dezember

Ottobrunn · Jazz, Blues, Boogie und mehr

Ottobrunn · Nachdem Cornelius Claudio Kreuschs Idee eines »Jazz-Piano-Marathon« bei den Ottobrunner Konzerten zwei Mal – einmal mit elf Vertretern der hiesigen Szene, dann mit sechs internationalen Gästen - mehr als erfolgreich war, kommt es nun zum »3. Piano-Marathon«.

Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, dass diesmal das »Jazz« im Titel fehlt. Was daran liegt, dass Cornelius Claudio Kreusch und die Gemeinde Ottobrunn das Ganze noch einmal einen Zahn weiterdrehen: Jetzt geht das Musikevent über ein komplettes Wochenende, mit einem »Jazz-Piano-Marathon« zum Start, einem Abend unter dem Motto »Blues, Boogie & Beyond« sowie zwei Workshop-Tagen mit allen elf auftretenden Künstlern.

Elf Piano-Granden, die von ihrer individuellen Note, Klasse und Ausdruckskraft jedem großen Festival gut zu Gesicht stehen würden und ein enorm breites musikalisches Spektrum abdecken. Besser gesagt zwölf, denn natürlich wird es sich der Gastgeber Cornelius Claudio Kreusch nicht nehmen lassen, auch selbst in die Tasten zu greifen.

»Jazz-Piano« am Freitag, 16. Dezember

Der Jazz-Piano-Abend am Freitag, den 16. Dezember um 20.00 Uhr beginnt hochkarätig mit »Piano-Professor« Klaus Ignatzek, der wie wenige aus seiner Generation dem europäischen Jazzpiano ein eigenes Profil verliehen hat und seit Jahrzehnten als Dozent und Lehrbuchautor sein breites Wissen weitergibt.

Ebenfalls als Musiker und Dozent ist Hans Lüdemann unterwegs, der mit seinem »Trio Ivoire« und anderen Projekten als herausragender Mittler zwischen europäischem Jazz und afrikanischer Musik gilt und erster in Deutschland examinierter Jazzpianist ist.

Auch ein Feingeist und Jazzästhet wie Oliver Kent, der mit nahezu allen Größen der österreichischen und süddeutschen Szene gespielt hat, kommt nach Ottobrunn. Er ist ein Münchner Weltenbummler genau wie Larry Porter, der die hiesige Szene drei Jahrzehnte lang mitprägte.

Beeindruckend verspricht auch der Auftritt des Polyrhythmikers Kristjan Randalu zu werden. Der Este, der in Karlsruhe aufwuchs, kam von der Klassik über den Pop zum Jazz und hat sich von allem etwas in seinem Stil bewahrt.

Mit Christof Sänger ist der aktuelle Pianist der Barrelhouse Jazzband dabei, der wie keiner Stride Piano mit spätromantischer Harmonik zu einer neuartigen Jazzklassik vereint.

Was man auch von der Dame des ersten Abends sagen kann:

Olga Konkova entstammt der klassischen Moskauer Konservatoriums-Schule, studierte aber danach am Berklee College of Music, um schließlich nach Norwegen zu gehen. Dort ist sie seit 1994 bei Helge Sundes »Ensemble Denada« dabei und kultiviert in eigenen Projekten ihre west-östlich grundierte nordische Klangsprache.

Cornelius Claudio Kreusch selbst, den vielseitigen Pianisten, Unternehmer, Studiobetreiber und Künstlerischen Leiter, wird man hier ebenso erleben dürfen wie am zweiten Abend im Ratssaal des Wolf-Ferrari-Hauses. Unter dem Titel »Blues, Boogie & Beyond« geht dann am Samstag, den 17. Dezember um 20.00 Uhr der Piano-Marathon in die zweite Runde.

»Blues, Boogie & Beyond« am Samstag, 17. Dezember

Für einen besonderen Abend steht zuallererst der außergewöhnliche Stride-, Boogie- und Bluespianist Tommy Weiss, der vermutlich nur deshalb mäßig bekannt ist, weil er auch als Grafiker viel Erfolg hat. Der Blues-Champion des Abends ist Christian Willisohn, der sein Publikum derart emotional packen kann wie kaum ein anderer, getragen von einer »schwarzen«, kräftigen Stimme und einer unverwechselbaren pianistischen Signatur.

Für das »Beyond« des Titels, also der Ausritt ins Unerwartete, vielleicht Poppige, sorgt schließlich der Multiinstrumentalist und -stilist Martin Kälberer, der, vom Jazz kommend, als Studiomusiker alle Regionen der Musik samt ihren Instrumenten erkundete und das seither so virtuos wie populär unter anderem bei Willy Astor, Werner Schmidbauer, dem Duo »Le Bang Bang« und zuletzt auf seinem Solo-Album »Between The Horizon« anwendete.

Auch Jimin Park schärft ihr eigenes Profil an Klassik wie am klassischen Jazz, ebenso wie mit ihrem fulminanten Stride-Piano. Die mit 21 Jahren jüngste Pianistin des Marathons bekam von Kreusch eine »carte blanche« für diesen Abend, nachdem sie sich im April beim Auftritt der Berklee Allstars ins Rampenlicht gespielt hatte.

Auch im kommenden Jahr soll es ein Pianisten-Gipfeltreffen geben. Die vierte Ausgabe wird dann »Klavier-Marathon« heißen und sich auch der Klassik öffnen. Oliver Hochkeppel

Artikel vom 16.11.2016
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