Ottobrunnerin eröffnete Niederlassung der »Stage Academy« für Kinder und Teens

Ausbildung in Gesang, Tanz und Schauspiel

Schulleiterin Veronika Choroba. 	Foto: Monika Wrba

Schulleiterin Veronika Choroba. Foto: Monika Wrba

Ottobrunn · Viele Kinder kennen die Schauspielerin Veronika Choroba von der Theater-AG in der Grundschule an der Albert-Schweitzer-Straße. Gemeinsam haben sie in den vergangenen drei Jahren jedes Jahr ein Theaterstück auf die Bühne gebracht – mit großem Erfolg.

Nun hat die Ottobrunnerin ihren Traum verwirklicht und eine Schule für Gesang, Tanz, Schauspiel und Performance eröffnet, die »Stage Academy« in Neubiberg. Seit Oktober werden dort jeden Samstag Kinder und Jugendliche zwischen drei und 17 Jahren ausgebildet. Derzeit sind 21 Kinder angemeldet. Platz ist für 75. Mein Ottobrunn sprach mit der frischgebackenen Schulleiterin über ihre Ziele und Erfahrungen.

MO: Frau Choroba, wie kamen Sie auf die Idee, diese Schule zu eröffnen?

Choroba: Seit 2000 arbeite ich als Theaterpädagogin und träume schon lange von einer eigenen Theaterschule für Kinder. Bei meiner Recherche bin ich auf das Konzept der »Stage Academy« gestoßen, deren Träger die Junge Akademie Stuttgart ist. Die Kombination von Gesang, Tanz, Schauspiel und Performance fand ich großartig – viel besser, als eine reine Theaterschule.

MO: Soll Ihre Schule den Nachwuchs für Theater, Oper und Musical sichern?

Choroba: Nein. Die Schule soll in erster Linie Spaß machen und eine Freizeitschule sein, d.h. ein Gegenpol zum Leistungsdruck in der Schule. Wenn allerdings ein Kind talentiert ist und gerne professioneller einsteigen möchte, können wir es auf seinem Weg unterstützen und auch Kontakte vermitteln.

MO: Sind schon Aufführungen geplant?

Choroba: Ja, am 17. Dezember machen wir eine kleine Christmas Celebration. Unser Oberthema fürs erste Halbjahr ist Freundschaft. Was wir hier in unseren Mini-Gruppen erarbeiten, wollen wir aufführen. Es können auch noch Kinder und Jugendliche einsteigen.

MO: Warum wollten Sie Schauspielerin werden?

Choroba: Als ich in der dritten Klasse der Neubiberger Grundschule war, haben wir ein Krippenspiel gemacht. Ich bestellte meine Klassenkameraden kurzerhand zum mir nach Hause, verteilte die Rollen – ich war die Maria – und inszenierte das Stück; inklusive kratziger Wolldecken für die Hirten. Und mit 16, nachdem wir mit unserem Deutschlehrer »Die Soldaten« von Lenz umgeschrieben und aufgeführt hatten, war klar: Ich werde Schauspielerin. Ich hatte endlich Raum für meine intensive Gefühlswelt gefunden. In der Oberstufe habe ich dann eine Theatergruppe gegründet, die expressionistische Stücke spielte und überhaupt sehr experimentell war.

MO: Was sagten Ihre Eltern zu diesem Berufswunsch?

Choroba: Mein Vater war zunächst dagegen. Er wollte, dass ich was Solides studiere wie Germanistik oder Psychologie. Aber als ich an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Graz genommen wurde – es gab nur acht Plätze bei 800 Bewerbern – war es in Ordnung für ihn. Später kamen er und meine Mutter häufig zu Theateraufführungen und brachten auch Freunde mit. Da waren sie richtig stolz auf mich.

MO: Im Fernsehen waren Sie in den 1980ern erstmals in »Die Guldenburgs« zu sehen; damals noch unter ihrem Mädchennamen Hintringer. Wie war das?

Choroba: Das war schon aufregend; meine erste Dreherfahrung. Ich war noch Studentin und mein Professor für Schauspiel war der Regisseur. Ich durfte in drei Folgen das Dienstmädchen von Christiane Hörbiger spielen. Sie war sehr nett zu mir, fast mütterlich.

MO: Ihr Mann Martin Choroba ist Filmproduzent. Wie haben Sie sich kennengelernt?

Choroba: Ein gemeinsamer Schauspielkollege hat das eingefädelt: Er setzte uns bei einer seiner Theaterpremieren 1997 nebeneinander, weil er dachte, dass wir gut zusammenpassen würden. Er hatte Recht.

MO: Inzwischen sind Sie 14 Jahre verheiratet und haben eine 10-jährige Tochter. Macht Ihre Tochter auch bei der »Stage Academy« mit?

Choroba: Sie würde gerne; aber sie ist zur Zeit samstags immer sportlich unterwegs.

MO: Vielen Dank für das Gespräch! MO

Konzept der »Stage Academy«
2008 übernahm der Unternehmer und Musiker Christian Million eine Kindertheaterschule in Stuttgart. Er entwickelte ein eigenes Konzept – mit Erfolg. Die Schülerzahlen stiegen seit 2009 von anfänglich 20 auf 800. Die »Stage Academy« in Neubiberg ist die erste Niederlassung in Bayern. In der »Stage Academy« werden die Kinder in altersgerechten Gruppen unterrichtet. Die Young Artists von drei bis sechs Jahren sind in zwei Gruppen unterteilt und haben eine Stunde pro Woche Unterricht. Die Unterrichtsgebühr beträgt 33 Euro monatlich.

Die Gruppe der Young Performers unterteilt sich in Juniors (7-10 Jahre), Teens (11 bis 14 Jahre) und Seniors (15 bis 18 Jahre). Sie erhalten wöchentlich drei Stunden Unterricht, davon je 40 Minuten Gesang, Tanz, Schauspiel und Performance. Die Unterrichtsgebühr liegt bei 99 Euro im Monat. Der Unterricht findet in den Räumen der Emile Montessorischule in der Arastraße 2 statt. Weitere Informationen gibt es unter www.jas-stage.academy.de (Standorte Neubiberg).

Der nächste Schnuppertag ist am Samstag, den 12. November von 10.00 bis 13.00 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 08 00-968 37 48 oder per E-Mail: neubiberg@jas-stage.academy MO

Artikel vom 16.11.2016
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