100 Jahre Clemens-Maria-Kinderheim

Ottobrunn · »Kinder sind ein Geschenk Gottes«

Heimleiterin Sabine Kotrel-Vogel (r.) schnitt gemeinsam mit ihrer Vorgängerin Schwester Gabriele Löffler eine Torte zum 100. Geburtstag des Kinderheimes an.	Foto: Gabriele Riffert

Heimleiterin Sabine Kotrel-Vogel (r.) schnitt gemeinsam mit ihrer Vorgängerin Schwester Gabriele Löffler eine Torte zum 100. Geburtstag des Kinderheimes an. Foto: Gabriele Riffert

Ottobrunn · »Lecker!«, ruft eine begeisterte Kinderstimmte, als Kinderheimleiterin Sabine Kotrel-Vogel ankündigt, dass nach dem Festakt eine Schiffschaukel, Wurfbuden und ganz viel Kuchen auf die Festgäste warten.

Das gehört ebenso zur Feier am 14. Oktober wie der Dankgottesdienst anlässlich 100 Jahre Clemens-Maria-Kinderheim (CleMaKi), den Domkapitular Lorenz Kastenhofer zelebriert. »Der Dank für die vergangenen 100 Jahre gilt den Mitarbeitern, Freunden und Förderern des Hauses und letztlich Gott selbst, der seine Hand schützend über das Haus und seine Bewohner ausgebreitet hat«, betont Prälat Kastenhofer in seiner Predigt. Das Motto von Gottesdienst und Feier lautet »Wir bauen aufeinander«, weil die jungen Bewohner und die Pädagogen genau das tagtäglich umsetzen.

Der Direktor der Katholischen Jugendfürsorge, Bartholomäus Brieller, geht in seiner Festrede auf die Einzigartigkeit der Kinder im CleMaKi ein: »Wir sind alle ganz unterschiedlich und dadurch einzigartig. Die Mitarbeiter haben eine Grundhaltung der unbedingten Wertschätzung jedes Kindes und jedes Jugendlichen als einzigartige, von Gott gewollte Person«, betont Brieller. Münchens Landrat Christoph Göbel betont, dass Kinder ein Geschenk Gottes seien. Im CleMaKi könnten sie in einem Umfeld leben, »das einem familiären Umfeld sehr nahekommt.« Klaus Minge von der Heimaufsicht der Regierung von Oberbayern dankt den Verantwortlichen im Kinderheim für »die vorausschauende Betrachtungsweise« und betont, dass das Heim stets einen fortschrittlichen Ansatz vertreten habe.

Schwester Gabriele Löffler von den Erlenbader Franziskanerinnen, die das CleMaKi bis 2007 geleitet hat, erinnert an die harten Anfänge vor 100 Jahren. Das Heim habe sich schon bald zu einer »unverzichtbaren heilpädagogischen Institution« entwickelt.

Die Kinder haben mit großer Disziplin bis zum Ende der Festreden durchgehalten. Als die offizielle Feier mit dem Gospelsong »Oh Happy Day« schloss, stürmten sie begeistert nach draußen. Dort warteten bekanntlich die Schiffschaukel und selbstgebackener Kuchen… Gabriele Riffert

Hilfe für Kinder
Das Clemens-Maria-Kinderheim, benannt nach Clemens Maria Hofbauer, der sich im 18./19. Jahrhundert um vernachlässigte Jugendliche kümmerte, ist eine Einrichtung der Katholischen Jugendfürsorge der Erzdiözese München und Freising. Im CleMaKi und seinen Außenstellen leben derzeit 154 Kinder und Jugendliche. Das Heim bietet heil- und intensivpädagogische Wohngruppen, Inobhutnahmegruppen und Jugendwohnen. Außerdem befinden sich auf dem Gelände eine heilpädagogische Tagesstätte, das private Förderzentrum Clemens-Maria-Hofbauer-Schule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung.

Insgesamt arbeiten im CleMaKi 172 Pädagogen, Psychologen und andere Fachleute. Das CleMaKi wurde 1916 gegründet. Es befand sich zunächst in einer Wohnung in der Kapuzinerstraße in München, zog dann in ein Haus in der Perlacher Straße um, einige Jahre später in die Spixstraße. 1975 wurde das Heim in ein »Kinderdorf« nach Putzbrunn in die Waldkolonie verlagert. Gabriele Riffert

Artikel vom 16.11.2016
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