Harthof · Kirchenküche versorgt seit 15 Jahren bedürftige Menschen im Viertel

Ein paar liebe Worte, ein Lächeln und ein warmes Mittagessen für ihre Gäste: Die ehrenamtlichen Helfer der Kirchenküche wurden für Engagement mit dem Preis »München dankt« ausgezeichnet. Foto: VA

Harthof · Eine warme Mahlzeit, reden, miteinander essen: Das steht im Mittelpunkt für das ehrenamtliche Helferteam der Kirchenküche der Versöhnungskirche an der Hugo-Wolf-Straße, welches dreimal pro Woche Bedürftige aus dem Harthof und Am Hart mit Mittagessen versorgt.

Im Oktober wurde die Kirchenküche 15 Jahre alt und feierte dies mit einem großen Festakt. »Kein steifer Festakt, sondern vielmehr eine lockere, fröhliche Feier in der ,Familie’«, so die Einrichtung. Zu Beginn gab es eine Andacht mit einer Predigt von Pfarrerin Dorothee Hermann, dann eine »Familienfeier« im Gemeindesaal. Zahlreiche Gäste kamen, darunter Dekan Uli Seegenschmiedt und Pater Mathias OP aus der benachbarten Kirche St. Gertrud, dem Bundestagsabgeordneten Florian Post, die Landtagsabgeordneten Ruth Waldmann und Joachim Unterländer, sowie Stadträtin Heide Rieke und Bezirksrat Rainer Großmann. Höhepunkt des Abends war die Ehrung von 21 Helferinnen und Helfern, von denen einige bereits seit Beginn des Projekts mitarbeiten. Stadträtin Heide Rieke und Richard Fritsch vom Leitungsteam übergaben die Auszeichnung für Bürgerschaftlich Engagierte »München dankt« der Landeshauptstadt.

Ein Blick zu den Anfängen

Vor 15 Jahren hatte das Pfarrerehepaar Schroeder – nachdem es seinen Wirkungsbereich Harthof etwas näher unter die Lupe genommen hatte – die Idee, für Menschen, die mit wenig Geld auskommen müssen und für Alleinstehende, die menschlichen Kontakt suchen, einen Treffpunkt einzurichten. Die Kirchenküche war geboren. Mit viel Elan überzeugten Pfarrer Schroeder und seine Frau Elke Mitglieder der Kirchengemeinde zum Mitmachen. So entstand ein kleiner Helferkreis, der sich auf heute 30 Ehrenamtliche vergrößerte. Diese bereiten in der Kirchenküche mittwochs Suppe, Hauptspeise und Nachspeise zu. Montags und freitags werden die Mahlzeiten bei zwei Sponsoren abgeholt. »Alle Ausgaben, die anfallen, werden ausschließlich über Spenden finanziert«, berichten Richard Fritsch und das Kirchenküchen-Team. Dabei arbeitet diese auch eng mit der Münchner Tafel zusammen. Jeden Montag werden Lebensmittel bei der Tafel abgeholt und an etwa 50 Berechtigte verteilt. »Die Zusammenarbeit ist sehr gut.«

Gäste seien zum Großteil ältere Alleinstehende mit wenig Einkommen, selten Familien und kleine Kinder, berichtet das Küchenteam. »Seit den Anfängen hat sich in der Zusammensetzung der Gäste kaum was geändert. Sie kommen alle aus dem Stadtteil Harthof, der bisher eine große Anzahl von wenig begüterten und vor allem von älteren Personen hat.« Seitdem die GWG zahlreiche ihrer Wohnung abreißt und neue Wohnungen baut, kämen auch wieder jüngere Menschen ins Viertel, so das Team.

Weitere Helfer gesucht

Gesucht werden noch weitere Ehrenamtliche für die Kirchenküche. Wer Interesse hat, kann sich beim Leitungsteam: Brigitte Janner, Telefon 01 76/61 67 82 05, sowie Richard Fritsch, Telefon 3 14 45 43, melden. Mit Unterstützung von Sponsoren, die wöchentlich Essen spenden, sei die Kirchenküche eine Institution im Harthof geworden. »Die Kirchenküche ist da, doch sie ist nicht selbstverständlich. Sie ist wichtig und wird immer wichtiger. Immer mehr Menschen haben Schwierigkeiten, ihr tägliches Brot zu bezahlen.« Eine Benefizveranstaltung mit der Münchner Kabarettistin Luise Kinseher, seit vier Jahren Patin der Kirchenküche, wird es übrigens wieder am 1. Dezember ab 20 Uhr im Saal der Versöhnungskirche geben. Die Kirchenküche freut sich zudem stets über Spenden.

Nähere Infos gibt es unter www.versoehnungskirche-muenchen.de/sub/kirchenkueche.html Christine Henze

Artikel vom 02.10.2016
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