Hiasl besucht Franz – noch bis Dienstag

Letzte Gelegenheit zum Besuch der Sonderausstellung im Museum Stahl

Wenn die beiden Herren wirklich Franz Xaver Stahl und Hiasl Maier sind, handelt es sich bei dem vor Kurzem aufgetauchten Foto um das einzige, das beide Maler zusammen zeigt. Das Brückengeländer soll nun Klarheit schaffen.	Foto: privat

Wenn die beiden Herren wirklich Franz Xaver Stahl und Hiasl Maier sind, handelt es sich bei dem vor Kurzem aufgetauchten Foto um das einzige, das beide Maler zusammen zeigt. Das Brückengeländer soll nun Klarheit schaffen. Foto: privat

Erding · Eine letzte Gelegenheit die Sonderausstellung »Hiasl besucht Franz« im Museum Franz Xaver Stahl in der Landshuter Straße 31 mit vielen Gemälden des in Erding geborenen Kunstmalers Hiasl Maier zu besichtigen, bietet sich am Dienstag, 27. September, um 14 Uhr.

Museumsleiterin Dr. Heike Kronseder bietet eine Führung durch die Ausstellung und berichtet von Leben und Werk Hiasl Maiers.

Zu sehen sind Bilder aus frühen KIndertagen, die der talentierte Hiasl angefertigt hat sowie feinmste Kunstwerke aus privatem sowie städtischem Besitz. Ab 28. September verschwiden die Gemälde und Zeichnungen wieder in den Wohnzimmern der Erdinger Bürger oder in Depots. Sehenswert ist das farbenfrohe Bild, das heuer den Volksfestkrug der Stadt Erding schmückte. Wie alle Gemälde ist die künstlerische Motivwahl, die farbige Darstellung voller HIntergrundgeschichten. Vielleicht gelingt es den Besuchern auch ein historisches Foto zu entschlüsseln, das vor kurzem in Erdinger Privatbesitz aufgetaucht ist. Es zeigt zwei Männer vor dem ehemaligen Schattenirchner-Haus, das nach dem Krieg von Anton Michl sen. erworben wurde. Hiasl Maier hat das Schattenkirchner-Haus in jungen Jahren gemalt.

Das Gemälde ist derzeit in der Sonderausstellung und zeigt das Haus in der Haager Straße, das in Nachbarschaft zu Hiasl Maiers Elternhaus steht. Nun ist bei der Tochter des ehemaligen Käufers des Schattenkirchner Anwesens, Erika Wenhart, geborene Erika Michl, eine alte Fotografie aufgetaucht, die offenbar wert war mindestens 80 Jahre lang aufbewahrt zu werden. Sie zeigt zwei Männer vor dem besagten Schattenkirchner-Haus, dem späteren Michl-Haus. Erika Wenhart ist der Überzeugung, dass das Foto den Kunstmaler Hiasl Maier zeigt, wie er auf der Brücke mit Franz Xaver Stahl spricht. Vergleiche mit Fotografien der beiden Männer scheinen das zu bestätigen. »Es wäre das bisher einzige Foto, das die beiden bekannten Kunstmaler gemeinsam abbildet«, sagt Dr. Heike Kronseder.

Indiziengeber: Wie alt ist das Brückengeländer?

Nun ist kriminalistisches Gespür gefragt: Das Foto kann nur vor 1933 gemacht worden sein, denn in diesem Jahr ist Hiasl Maier verstorben. Derzeit wird geprüft, ob das Brückengeländer auf dem Foto schon um 1930 angebracht war.

»Glücklicherweise hat die Stadt Erding einen der besten Archivare, der ein Fuchs ist, wenn’s ums akribische Forschen geht«, freut sich Heike Kronseder und wird gemeinsam mit Markus Hiermer weiter auf Spurensuche gehen. Foto und Gemälde sind in der Sonderausstellung zu sehen.

Artikel vom 25.09.2016
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