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Alt, aber neu
Umfassendes »Facelifting« für Oberneuchinger Ortsmitte
Eine gewaltige Baustelle ist die Ortsmitte in Oberneuching derzeit. Der Ort erfindet sich in Teilen neu und wird zu einem Schmuckstück umgestaltet. Foto: kw
Neuching · Das Dorf Oberneuching erfindet sich augenblicklich selbst neu: Was zum Jahresanfang im Detail geplant wurde, wird jetzt umgesetzt: Die Ortsmitte bekommt ein völlig neues, modernes und freundliches Gesicht.
Ein Architektenwettbewerb im vergangenen Jahr hat einen Siegerentwurf hervorgebracht, der vor allem eins will: größere, offenere Räume schaffen, die Ortsmitte als solche besser erlebbar werden lassen. So wird die etwas zerklüftete Struktur vor dem Rathaus und dem Kindergarten aufgelöst, die verschiedenen Ebenen einander angeglichen. Bei der Gelegenheit erhalten die Hort-räume im Untergeschoss des Kindergartens größere Fenster. Die alte Baumreihe im Bereich des Pfarrgartens ist bereits verschwunden. Erstens waren die Bäume allesamt zu groß geworden und zweitens stellten sie auch ein Sicherheitsrisiko dar.
Sie standen drittens wie eine Wand mitten im Ort, was mit der Planidee sowieso nicht vereinbar war. Sie werden durch Obstbäume in lockerer Anordnung ersetzt, was nach Überzeugung aller Verantwortlichen ohnehin besser zu einem Dorf passt als die Nadelbaumreihe.
Bürgermeister Hans Peis sagte schon in einem früheren Gespräch, dass mit dieser neu gestalteten Ortsmitte zentrale Feste wie Fahnenweihen und dergleichen schöner und besser zu feiern sein werden. Dem kommt entgegen, dass die Verkehrsführung bereits jetzt schon um den Ortskern herum läuft, man also keinerlei Umleitungen braucht.
Die ganze Gestaltung der Ortsmitte nimmt diesen Umstand auf: Helle Pflastersteine dominieren, die einheitliche Farbe schafft schon optisch großzügige Räume. Nicht nur der Platz vor dem Rathaus, dessen Belag ohnehin ersetzt werden musste, ist in die Planung einbezogen, sondern auch der vor der Kirche, der bei der Gelegenheit umgestaltet wird, um den Zugang zum Friedhof barrierefreier zu halten. Erhalten bleibt die dorfbildprägende Linde, die in ihrer neuen Umgebung wohl auch besser zur Geltung kommen dürfte.
Peis hatte in dem Gespräch die Erwartung geäußert, dass das ganze Projekt der Dorfgemeinschaft gut tun werde. Die Gemeinde Neuching hat darüber hinaus richtig Glück, denn das ganze Projekt wird aus Mitteln der Städtebauförderung massiv bezuschusst. Bei Baukosten von rund einer Million Euro gibt es 60 Prozent vom Freistaat. Anders als bei vergleichbaren Projekten ging hier die Initiative von der zuschussgebenden Stelle selbst aus, denn diese war auf die Suche nach intakten Dorfkernen gegangen, der in Oberneuching vorhanden war und mit diesen Maßnahmen heraus gearbeitet werden konnte.
Natürlich ist die ganze Baustelle für die Anwohner zunächst mit Staub und Lärm, sowie Einschränkungen bei den Parkmöglichkeiten verbunden. Gegenüber Medienvertretern hat Peis hier aber schon um Verständnis geworben, schließlich werde die neue Ortsmitte ein Schmuckstück, von dem alle etwas hätten. Und im Herbst sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, so dass auch der mit jeder Baustelle verbundene Verdruss schnell vergessen sein dürfte. kw
Artikel vom 02.09.2016Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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