Chancen für Kinder

Unterhachinger Lernhelfer suchen weitere Mitstreiter

Ein kleiner Teil der engagierten Lernhelfer, die Grundschülern in Unterhaching helfen, sich im Schulalltag besser zu Recht zu finden.	Foto: Schubert

Ein kleiner Teil der engagierten Lernhelfer, die Grundschülern in Unterhaching helfen, sich im Schulalltag besser zu Recht zu finden. Foto: Schubert

Unterhaching · Seit rund acht Jahren organisiert Klaus-Peter Schubert schon die Aktion »Lese-Oma« beziehungsweise »Lese-Opa« werden.

Aus den »Lese-Omas und Opas« sind mittlerweile »Lernhelfer« geworden, um dem Angebot, das aus Unterhachings Grundschulen gar nicht mehr wegzudenken ist, einen offizielleren Anstrich zu geben. In diesem Projekt engagieren sich Unterhachinger Senioren in der Grund- und Mittelschule, um dort Kindern, die ohne weiteres Engagement schulisch gesehen auf der Strecke bleiben würden, unter die Arme zu greifen. Sie tun das, in dem sie mit den Kindern Lesen und Schreiben üben, ihnen ihre Zeit schenken, ihnen zuhören, Hausaufgaben betreuen und Mut machen. Damit helfen sie ihnen, sich im Schulalltag besser zurecht zu finden und das mit großem Erfolg.

Rund 70 aktive Senioren unterstützen dieses ganz besondere Projekt. »Der Bedarf an beiden Grundschulen steigt«, erklärt der engagierte Unterhachinger. Mehr als 140 Stunden engagieren sich die Senioren dabei jede Woche im Schulalltag der Kinder. Und das rein ehrenamtlich, versteht sich, so Klaus-Peter Schubert. Dabei betont er: »Wir sind keine Lehrer und wollen auch keine Lehrer ersetzen.«

Dennoch sei die 1:1-Betreuung für diese Kinder ein wahrer Luxus, da sich hier jemand ganz speziell für sie Zeit nehme, ihnen Dinge erkläre und ihnen zuhöre, berichtet der langjährige Unterhachinger weiter. Die Lernhelfer arbeiten in der verabredeten Zeit mit einem bis zwei Schülern die Aufgaben durch, die die Lehrerinnen zuvor vorbereitet haben. Dabei wird vor allem das Lesen geübt und schwierige Wörter erklärt. »Die Kinder wollen erzählen, dabei reden sie ganz automatisch Deutsch, hören zu, lernen im intensiven Austausch«, freut sich Klaus-Peter Schubert. Mit dem Erlernen der Sprache hilft man den Kindern einen sicheren Grundstein für ihre Zukunft in unserer Gesellschaft zu legen, fasst er die Wirkweise des Engagegements zusammen.

Während manche Kinder ihre Defizite schnell durch die Extra-Stunden ausgleichen könnten, bräuchten andere nachmittags noch zusätzliche Unterstützung, um die Sprache zu erlernen und im Unterricht mitzukommen. Da die Zahl derer, die auf Hilfe angewiesen ist, ständig wächst, werden weitere Lernhelfer gesucht, die regelmäßig vormittags Zeit investieren möchten und können. »Wie viel Zeit jeder investieren möchte, bleibt ihm selbst überlassen. Idealerweise sollte man mindestens einmal die Woche zwei Stunden vor Ort anwesend sein können«, informiert der langjährige Lese-Opa und Lernhelfer.

Auch wenn es für diese Tätigkeit kein Geld gibt, so wird man durch die Kinder doch reich beschenkt, findet Klaus-Peter Schubert. »Die Kinder genießen die ungeteilte Aufmerksamkeit, die man ihnen schenkt und sie freuen sich schon auf diese Stunden, in denen sie im Mittelpunkt stehen«. Und auch das Ergebnis sei motivierend, denn die meisten Kinder lernten schnell und erfolgreich die neue Sprache. Klaus-Peter Schubert berichtete gar von einem Mädchen, das ohne jegliche Deutschkenntnisse ins Schulleben startete und nach Abschluss der 4. Klasse sogar den Sprung aufs Gymnasium geschafft hat.

Um den Kindern, die ganz ohne Sprachkenntnisse kommen, noch weiter zu helfen, wurde ein weiteres Projekt ins Leben gerufen, in dem die Kinder zusätzlich zum normalen Unterricht noch eine weitere Stunde Deutsch am Nachmittag erhalten sollen. Die Lehrerin, beziehungsweise die zuständige Sozialpädagogin, stellt den jeweiligen Kontakt zwischen den Schülern, Eltern und Senioren her.

Der Vorteil liegt klar auf der Hand: eine intensive Betreuung erleichtert den Kindern das Erlernen der Sprache, außerdem gibt es für ihre Fortschritte keine Noten. »Die Kinder sollen etwas lernen, vor allem aber soll es ihnen auch Spaß machen«, betont Klaus-Peter Schubert. Organisatorisch sind die Lernhelfer in die Gruppe »Gebraucht werden« unter dem Dach der »Senioren im Kubiz« eingebunden.

Wer sich gerne engagieren möchte, der kann sich bei der Leiterin der »Senioren im Kubiz«, Erdmute Albat unter der Telefonnummer 66 55 53 19 (noch geschlossen bis zum 26. August) oder bei Klaus-Peter Schubert unter Tel. 61 50 11 59 melden. hw

Artikel vom 31.08.2016
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