Der aktuelle Straßenbau sorgt für Stress auf den Straßen

München · Hauptverkehrs-Stau

Alles nur gefühlt? Die derzeitige Bautätigkeit, wie hier am Isarring, stellt die Nerven der Autofahrer vor harte Belastungsproben.	Foto: P.H.

Alles nur gefühlt? Die derzeitige Bautätigkeit, wie hier am Isarring, stellt die Nerven der Autofahrer vor harte Belastungsproben. Foto: P.H.

München · Nix geht derzeit auf Münchens Straßen. Wer meinte, er könne gerade in der Ferienzeit bequem und schneller mit dem Auto in die Arbeit flutschen, sieht sich mit dem Gegenteil konfrontiert.

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    Denn die Stadt nutzt den bis zu 15 Prozent reduzierten Verkehr während der Urlaubsphase traditionell für Bauarbeiten. Und die haben es in diesem August in sich: An Brennpunkten wie der Sonnenstraße, dem Mittleren- und Frankfurter Ring oder der Einsteinstraße scheint gerade in Stoßzeiten nix vor- und nix rückwärts zu gehen. Für viele Münchner bedeutet dies noch länger im Stau zu stehen, als ohnehin gewohnt. Doch laut Richard Bartl, Münchens oberstem Baustellenkoordinator, sind das eher »gefühlte Probleme«. Denn die Anzahl der Baustellen bewegten sich auch in diesem Jahr wieder im normalen Bereich. »Man empfindet die Hindernisse nur als präsenter, weil das Hauptstraßennetz betroffen ist«, so der Planer.

    Da mag er ja Recht haben, aber im Hauptstraßennetz fahren nun mal die meisten Autos. Etwa auf dem Isarring in Richtung Schwabing beim Nadelöhr Ifflandstraße runde 95.000 täglich. Doch andere Wege über die Isar sind so rar, dass sich dort nun ebenfalls die Autos stauen. Das gilt auch für die Route über den Föhringer Ring, wo sich der Rückstau wegen des Straßenbaus am Frankfurter Ring zeitweise bis zur Cosimastraße bildet. Dass viele Radler an Regentagen dann doch lieber ins Auto steigen, spitzt die Lage zusätzlich zu. Und besonders ärgerlich, wenn Radwege, für die Straßenspuren geopfert wurden, dann auch noch leer stehen, wie etwa in der ohnehin schon überlasteten Einsteinstraße. Ab Stachus wird wiederum »Münchens meistbefahrene Gleisstrecke umgebaut«, wie Richard Bartl stolz betont. Deshalb muss die Sonnenstraße bis zum 4. September in Richtung Süden gesperrt bleiben.

    Dabei sieht er schon wieder Licht am Ende des Tunnels: »Straßenbauarbeiten sind stets auf sechs bis zehn Wochen angelegt«, so der Koordinator. Angeblich soll der Spuk damit zum Schulanfang schon wieder zuende sein. Was aber nicht für den Isarring gelten dürfte, wo Schilder schon darauf hinweisen, dass die Obergrenze voll ausgeschöpft wird.

    Durch intensive Nachtarbeit lässt sich die Spanne jedenfalls nicht wesentlich verkürzen. Aus Lärmschutzgründen müssen die Maschinen nämlich zwischen 22 und 7 Uhr schweigen. Da sich viele Bauaktivitäten aber überschneiden oder die zehn Wochen auf rätselhafte Weise übertreffen, bleibt wohl zumindest das »gefühlte Chaos« groß. Wer weder auf Rad oder Schiene umsteigen will oder kann, hat keine Wahl und muss da im wahrsten Sinne durch. Oder man macht es so wie Bartl, der täglich selber mit dem Auto in die Arbeit fährt. »Und zwar um sechs Uhr Früh«, wie er erzählt, »um mir die Staus zu ersparen.«

    Alle, die nicht ganz so früh aus den Federn wollen, finden auf der Fortsetzungsseite die aktuellen verkehrstechnischen Problemzonen.

    Laut Richard Bartl herrscht auf Münchens Straßen zurzeit zwar nur »ein gefühltes« Chaos. Doch das fühlt sich eben auch besonders nervig an, weil diesmal das Hauptstraßennetz besonders betroffen ist.

    Zudem sind auch die Ausweichrouten über die Isar rar und entsprechend überlastet. Zwar gibt Richard Bartl zum Ferienende schon wieder Entwarnung. Doch bis es soweit ist, müssen sich die Autofahrer noch durch jede Menge Hindernisse quälen.

    Hier eine Übersicht des Schwabinger- und Innenstadtbereichs:

    ZENTRUM

    Rindermarkt/Marienplatz

    Aufgrund eines Umbaus des Gebäudes am Marienplatz 22 bleibt die Durchfahrt vom Rindermarkt zum Marienplatz bis Mitte 2017 für Busse, Taxis und Radfahrer gesperrt.

    Fürstenfelder Straße/Rindermarkt

    Die Gebäude am Rindermarkt 13 und 14 sollen derzeit durch einen Neubau ersetzt werden. Bis voraussichtlich Mitte 2017 ist die Durchfahrt von der Fürstenfelder Straße zum Rindermarkt gesperrt.

    Karlsplatz (Stachus)/ Sonnenstraße

    Die Stadtwerke erneuern am Stachus und in der Sonnenstraße die Trambahnschienen einschließlich der Tragplatten und die Haltestellenbereiche. In den nächsten Wochen wird die Gleis- und Weichenkonstruktion in der Überfahrt von der Sonnenstraße in die Bayerstraße eingebaut. Bis 4. September ist die Sonnenstraße in Richtung Schwanthalerstraße/ Sendlinger-Tor-Platz zwischen Prielmayerstraße und Adolf-Kolping-Straße komplett gesperrt. Der Durchgangsverkehr wird bereits ab dem Lenbachplatz über die Elisenstraße, Marsstraße, Seidlstraße und Paul-Heyse-Unterführung abgeleitet. Die Prielmayerstraße bleibt für Anlieger nur von der Elisenstraße aus über eine freie Fahrspur erreichbar. Bis Mitte September bleibt in der Sonnenstraße vom Sendlinger-Tor-Platz kommend die Linksabbiegerspur zur Bayerstraße gesperrt.

    Sendlinger-Tor-Platz/Sonnenstraße

    Die Stadtwerke legen im Zusammenhang mit der Modernisierung des U-Bahnhofs Sendlinger Tor Fernwärmeleitungen um. Bis Anfang November sind im Zuge der Sonnenstraße (Altstadtring) nur eine von zwei Rechtsabbiegerspuren zur Lindwurmstraße und zwei von drei Fahrspuren Richtung Karlsplatz frei. Die freien Fahrspuren werden dem Baufortschritt folgend seitlich verschwenkt.

    SCHWABING

    Isarring

    Das Baureferat führt im Isarring für den Anbau einer dritten Fahrspur zwischen der Einmündung Ifflandstraße und der Ausfahrt zur Dietlindenstraße umfangreiche Bauarbeiten durch. Bis Mitte Oktober bleibt in Fahrtrichtung Schwabing am Isarring nur noch eine von zwei Fahrspuren frei. Zusätzlich sind die Einfahrtsrampe vom Effnerplatz und die Auffahrt von der Ifflandstraße in Richtung Schwabing gesperrt.

    Franz-Joseph-Straße

    Wegen Sanierung des Gebäudes an der Ecke Leopoldstraße ist die Einfahrt von der Leopldstraße in die Max-Joseph-Straße noch bis voraussichtlich Anfang Juli 2017 gesperrt.

    Rümannstraße und Isoldenstraße

    Das Baureferat führt zwischen Klopstockstraße und Eisenacher Straße einen Straßenumbau durch und baut die Bushaltestellen an der Klopstockstraße barrierefrei um. Die Arbeiten werden in mehreren, aufeinander folgenden Bau- und Verkehrsphasen ausgeführt. Von 8. August bis Ende September 2016 ist im Zuge der Rümannstraße – Isoldenstraße eine Einbahnregelung Richtung Osten bzw. Süden eingerichtet. In der Gegenrichtung ist eine Umleitung über Parzival- und Belgradstraße vorgesehen.

    Infanteriestraße

    Die Stadtwerke erneuern die Fernwärmeleitungen zwischen Lothstraße und nördlich der Einmündung Kathi-Kobus-Straße. Bis Ende November ist in der Infanteriestraße von der Lothstraße bis zum Baustellenende nördlich der Einmündung Kathi-Kobus-Straße eine Einbahnregelung in Richtung Schwere-Reiter-Straße eingerichtet. Von der Schwere-Reiter-Straße aus ist die Infanteriestraße Sackgasse. Der Einmündungsbereich Kathi-Kobus-Straße ist gesperrt.

    MAXVORSTADT

    Brienner Straße

    Die Stadtwerke erneuern zwischen Augustenstraße und Königsplatz die Fernwärmeleitungen. Bis Ende November ist die Brienner Straße ab Augustenstraße in Richtung Königsplatz gesperrt. In der Gegenrichtung ist ab der Kreuzung Königsplatz/Luisenstraße eine Einbahnregelung Richtung Stiglmaierplatz eingerichtet.

    ISARVORSTADT

    Maistraße/Waltherstraße

    Wegen Erneuerung von Fernwärmeleitungen ist bis Ende November die Maistraße zwischen Waltherstraße und Tumblingerstraße gesperrt. In der Waltherstraße ist zwischen Maistraße und Frauenlobstraße eine Einbahnregelung Richtung Osten (Thalkirchner Straße) eingerichtet.

    Auenstraße

    Das Baureferat führt zwischen Baaderstraße und Klenzestraße eine Fahrbahnsanierung durch. Bis 12. August ist in der bestehenden Einbahnregelung nur eine von zwei Fahrspuren frei und die Parkplätze an den Fahrbahnrändern entfallen.

    Isartalstraße

    Das Baureferat führt zwischen Schäftlarnstraße und Roecklplatz eine Fahrbahnsanierung durch. Bis 12. August 2016 bleibt pro Fahrtrichtung je eine Fahrspur frei und die Parkplätze an den Fahrbahnrändern entfallen.

    Wittelsbacherstraße

    Das Baureferat führt zwischen Auenstraße und Baldeplatz eine Fahrbahnsanierung durch. Bis 13. August ist in der bestehenden Einbahnregelung nur eine von zwei Fahrspuren frei und die Parkplätze an den Fahrbahnrändern entfallen.

    Schwanthalerstraße/Senefelderstraße (Ludwigsvorstadt)

    Die Stadtwerke erneuern zwischen Sonnenstraße und Senefelderstraße die Fernwärmeleitungen. Bis Anfang November ist in der Schwanthalerstraße pro Richtung nur je eine Fahrspur frei. Die Fahrspuren sind seitlich verschwenkt und Parkplätze an den Rändern entfallen. In der Senefelderstraße ist eine Einbahnregelung zwischen Bayerstraße und Schwanthalerstraße eingerichtet.

    Artikel vom 14.08.2016
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