Im Englischen Garten findet eine Fledermausnacht statt

Lautlose Mini-“Vampire“

Schwabing · Im Mittelalter wurden sie mit dunklen Mächten in Verbindung gebracht. In China gelten sie als Symbol für Glück, Gesundheit und Reichtum und zieren auch heute noch viele Gegenstände des täglichen Gebrauchs.

In weiten Teilen Europas hingegen sind die kleinen, lautlosen Jäger vom Aussterben bedroht.

Deshalb wurde das Jahr 2001 zum Internationalen Jahr der Fledermäuse erklärt. Speziell die Nacht vom 25. auf den 26. August gehört den europäischen Fledermausarten. Sie sind die Stars der Europäischen Fledermausnacht, die von EUROBATS, der Koordinationsstelle für den europäischen Fledermausschutz in Bonn unterstützt wird.

Überall in Europa werden Menschen auf den Beinen sein, um die flinken Tierchen live zu erleben und mehr über ihr Verhalten zu erfahren. Im letzten Jahr beteiligten sich bayernweit 23 Städte und Gemeinden an dem Ereignis. In diesem Jahr werden es mindestens ebenso viele sein.

Die Münchner Kreisgruppe des Landesbund für Vogelschutz (LBV) veranstaltet zu diesem Anlaß ein Fest im Englischen Garten: Von 14 bis 18 Uhr feiern Kinder und Erwachsene am Rumfordschlößl, dem Natur- und Kultur-Treff nördlich des Chinesischen Turms. Spiel, Spaß, Basteln und Informationen sind angesagt. Für das leibliche Wohl wird Kaffee und Kuchen angeboten. Der Eintritt ist frei!

Ab 19.30 Uhr können sich dann alle Interessierten auf die Spur der lautlosen Jäger machen. Mit Hilfe von Bat-Detektoren und Taschenlampen können Fledermäuse im Dunkeln aufgespürt werden. Die Detektoren wandeln die normalerweise für Menschen nicht hörbaren Ultraschalllaute der Fledermäuse in hörbare Geräusche um.

Sie ermöglichen es, die meisten der 20 bayerischen Fledermausarten zu unterscheiden. Treffpunkt für die Nachtwanderung ist um 19.30 Uhr an der Bushaltestelle Chinesischer Turm. Für die Führung mit dem Bat-Detektor wird ein Unkostenbeitrag von 10 DM erhoben. Kinder zahlen nichts! Der LBV und EUROBATS möchten mit dieser Aktion die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die bedrohte Säugetiergruppe lenken.

In weit über 50 Millionen Jahren konnten sich Fledermäuse fast konkurrenzlos über die Erde ausbreiten. Mit ihrem hochentwickelten Ultraschall-Echoortungssystem und den atemberaubenden Flugkünsten sind Fledermäuse perfekte Nachtjäger. Alle europäischen Arten fressen ausschließlich Insekten. (Der Abendsegler, eine der größten einheimischen Arten, der auch im Englischen Garten beobachtet werden kann, vertilgt pro Nacht etwa 8 Gramm Insekten) Lediglich die berüchtigten, in den Tropen vorkommenden, „Vampirfledermäuse“ ernähren sich vom Blut anderer Säugetiere. ct

Artikel vom 23.08.2001
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