Auf den Spuren der Demokratie

Erding/Dorfen · Der Wunsch nach Rückkehr zur Sozialen Marktwirtschaft wächst

Erding/Dorfen · Josef Hülkenberg, der seit der Finanzkrise 2007 mit einem Wohnmobil – der denk!Bar – durch Europa reist, war eine Woche lang mit dem KAB-Diözesansekretär Rainer Forster im Bistum unterwegs. Sie sind mit Menschen ins Gespräch kommen, über Demokratie, Fluchtursachen, dem Brexit, zu den umstrittenen Handelsabkommen oder über die persönlichen Sehnsüchte und den Herausforderungen in der Gemeinde.

Am Stadtplatz in Dorfen entwickelte sich gleich ein längeres, intensives Gespräch mit dem langjährigen Stadtrat Gisbert Becker, der sich sehr im Hochwasserschutz engagiert und mit Johann Hagl, der unter dem Motto »Unser Dorf soll schöner werden« nicht mehr nur an Blumenkübel, sondern vor allem an ein attraktives soziales Zusammenleben denkt. In beiden Fällen wurde deutlich, dass der unmittelbare Kontakt zum Bürgern und das Berücksichtigen ihrer Meinungen zu guten Ergebnissen führen.

Wenig Positives nahmen Forster und Hülkenberg mit, wenn es um die Bundesregierung oder um Europa ging. Viele waren der Meinung, dass »früher alles besser war« und der Konkurrenzkampf aller gegen alle, dem sich alle Lebensbereiche unterzuordnen haben, immer schärfer wird. Gerade die heftig umstrittenen Freihandelsabkommen wie TTIP und CETA sorgen für Verärgerung. »Wenn die Politik im Geheimen etwas verhandelt, dann weiß man schon, dass das für uns nichts Gutes bedeuten kann«, gab sich ein Gast der denk!Bar überzeugt. Der damit einem weiteren Gast ins Wort fiel, der sich weniger an den Geheimverhandlungen störte, sondern die geplante Paralleljustiz und die schiere Unkündbarkeit solcher Verträge heftig kritisierte.

Auf die von Hülkenberg an die Gäste gestellte Frage, wo ihre Sehnsüchte sind und wie Demokratie besser ginge, kam häufig der Wunsch nach mehr Mitbestimmung.

Deutlich wurde auch die Sehnsucht der Menschen nach der Sozialen Marktwirtschaft, die versuchte einen Ausgleich zwischen reichen und ärmeren Menschen zu schaffen und nicht einen immer stärker werdenden Wettbewerbsdruck als alternativlos in einer marktgläubigen Globalisierung durchzusetzen.

Mit Blick auf die Handelsabkommen vertrat KAB-Diözesansekretär Rainer Forster die These, dass die politische Klasse dankbar sein müsste, dass es eine demokratische, friedliche, pluralistische, konstruktive Bewegung gegen TTIP gibt.

Artikel vom 17.07.2016
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