Hier wird’s dann eng

Wo München im Sommer zur Baustelle wird

Noch ist die Sonnenstraße trotz Arbeiten an den Tramschienen befahrbar. In den Ferien wird die Strecke zwischen der Prielmayer- und der Schwanthalerstraße gesperrt. 	Foto: js

Noch ist die Sonnenstraße trotz Arbeiten an den Tramschienen befahrbar. In den Ferien wird die Strecke zwischen der Prielmayer- und der Schwanthalerstraße gesperrt. Foto: js

München · Sommerzeit ist Baustellenzeit. Auch in diesem Jahr nutzt die Stadt die großen Ferien wieder für eine ganze Reihe von Sanierungs- und Umbaumaßnahmen auf Münchens Straßen – mit zum Teil gravierenden Auswirkungen auf den Verkehr.

Erste Vorboten eines verkehrlichen Großprojekts sind bereits zu sehen. Die Vorarbeiten zur Verbreiterung der Brücken an der Gyßlingstraße (Englischer Garten/Isarring) haben bereits begonnen. In den Sommerferien soll nun endlich ein lang diskutiertes Vorhaben umgesetzt werden – zumindest provisorisch. Der Isarring soll eine dritte Spur erhalten. »Die Ampel an der Einmündung zur Ifflandstraße fällt dann weg und die Fahrbahn bekommt eine 200 Meter lange Einschleifspur«, erklärt Richard Bartl, Baustellenkoordinator der Stadt.

Langfristig wird dies zwar für besseren Verkehrsfluss sorgen. Ab der zweiten Augustwoche bis in den Oktober hinein müssen die Autofahrer ab der Kennedybrücke in Richtung Schwabing aber erst einmal mit nur einer Spur auskommen. Um das Verkehrsaufkommen auf dem vor allem zu Stoßzeiten stark befahrenen Abschnitt des Mittleren Rings in Grenzen zu halten, werden die Zufahrten zum Isarring von der Effnerstraße und der Ifflandstraße aus während dieser Bauphase komplett gesperrt. Dennoch seien erhebliche Rückstaus zu erwarten, sagt Bartl. Zu empfehlen sei deshalb, das Gebiet weiträumig zu umfahren. »Ich denke da sogar an Alternativen wie den Autobahnring, wenn jemand zum Beispiel im Münchner Süden wohnt und seinen Arbeitsplatz im Norden hat«, so der Baustellenkoordinator. Auch ein Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel oder wenn möglich auch das Fahrrad sei in diesen Wochen sinnvoll. Aufatmen können indes die Verfechter der Untertunnelung des Streckenabschnitts durch den Englischen Garten. Das Projekt sei mit der neuen Fahrspur »nicht vom Tisch«, betont Bartl. Die Fahrbahnerweiterung sei bewusst als Übergangslösung konzipiert, um zu einem späteren Zeitpunkt möglicher Weise eine unterirdische Variante umsetzen zu können. Zum Ferienbeginn soll die Fahrbahn am Frankfurter Ring saniert werden. Das bedeutet: Zwischen der Ingolstädter Straße und der Schleißheimer Straße fällt in beiden Fahrtrichtungen eine Spur weg. Gar nicht befahren werden kann vom 8. August bis 4. September die Sonnenstraße in Richtung Sendlinger Tor zwischen der Prielmayrstraße und der Schwanthalerstraße.

Schon seit Mai finden dort ­Arbeiten an den Trambahnschienen statt. Der Einbau der Gleise könne jedoch aus Qualitätsgründen nicht in mehreren Bauabschnitten durchgeführt werden, daher sei eine Vollsperrung der Fahrbahn nötig, erklärt Bartl: »Das geht bei einer Straße wie der Sonnenstraße mitten in der Innenstadt nur in den Sommerferien.« Bis zum Trachten- und Schützenzug zum Oktoberfest werde die Fahrbahn wieder geöffnet sein, und zum Schulstart werde vermutlich auch die Straßenbahn wieder fahren. Um eine Fahrspur verschmälert wird ab August außerdem die Prinzregentenstraße kurz nach dem Ausgang des Altstadtringtunnels in Richtung stadtauswärts nach der Wagmüllerstraße. Der Grund: Die Bushaltestelle »Nationalmuseum« wird behindertengerecht umgebaut. »Dazu werden die Bordsteine erhöht und Tastschwellen für Menschen mit Seheinschränkungen geschaffen«, sagt Bartl. Im Zuge der Bauarbeiten werde auch gleich der Fahrbahnbelag im Bereich der Haltestellen verbessert und durch einen Untergrund ersetzt, der auf die besondere Beanspruchung durch die bremsenden Busse ausgerichtet sei. Dauern soll die Maßnahme rund zwei Monate. »Aber zum Schulbeginn soll die fehlende Spur zumindest zu Zeiten des Berufsverkehrs wieder freigegeben werden«, verspricht Bartl. Vorübergehend eine Fahrspur kosten wird zudem der Umbau der Kreuzung der Kreillerstraße am Schatzbogen, bei dem auch die Ampel erneuert wird. Auch hier sei eine Fahrbahnverengung »nur in den Sommerferien akzeptabel«, sagt Bartl. Der Zugang zum Gewerbegebiet erfolge in dieser Zeit durch ausgeschilderte Umleitungen über die Truderinger Straße oder die Halfinger Straße. Die Sommerferien nutzt das Baureferat außerdem, um die Trambahnschienen zur Verlängerung der Linie 25 bis zum Berg am Laimer Bahnhof zu verlegen. Die Einsteinstraße wird deshalb zwischen dem Leuchtenbergring und dem Vogelweideplatz in Richtung stadtauswärts gesperrt und über die Prinzregentenstraße umgeleitet. Gleichzeitig werden die Haltestellen am Max-Weber-Platz und der Flurstraße umgebaut, so dass in diesem Bereich der Einsteinstraße beidseitig nur noch eine Spur befahren werden kann. Dauern könnten diese Maßnahmen bis Ende Oktober, die Gleisarbeiten sollen aber voraussichtlich bis zum Schulbeginn abgeschlossen sein, so dass die Einsteinstraße ab dem Leuchtenbergring wieder geöffnet werden kann. Barrierefreie Haltestellen geschaffen werden sollen in den Sommerferien unter anderem noch im Glockenbachviertel in der Corneliusstraße, die in der Bauzeit zur Einbahnstraße in Richtung stadtauswärts wird, und im Hasenbergl in der Bloodigstraße und der Ittlingerstraße, die dazu um eine Fahrspur verengt werden. Eine Übersicht über alle ­Baustellen in München gibt es unter www.muenchen.de/­rathaus/Stadtverwaltung/baureferat/baustellen.html

Artikel vom 08.07.2016
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...