Ottobrunn · Aus dem Rathaus (Ausgabe Juli 2016)

Thomas Loderer – Erster Bürgermeister

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Vor genau zehn Jahren hob die Freiwillige Feuerwehr Ottobrunn (FFO) einen First-Responder-Dienst aus der Taufe (siehe Seite 11). Eine weitsichtige Entscheidung. Und der Beginn einer wunderbaren Erfolgsgeschichte.

First Responder bedeutet: Das Prinzip der Ersten Hilfe ist in eine semiprofessionelle Struktur eingebettet. Natürlich verfügt ein Ersthelfer nicht über das Wissen eines ausgebildeten Rettungssanitäters, geschweige denn eines Notarztes. In Sachen Verfügbarkeit und Schnelligkeit ist er jedoch meist unschlagbar. Er kann so im Rahmen der Erstversorgung zumindest das sogenannte therapiefreie Zeitintervall bis zum Eintreffen weiterer Rettungskräfte überbrücken. Nicht selten kommt er aber auch ohne weitere Unterstützung aus. 65 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Ottobrunn haben in den vergangenen zehn Jahren eine fundierte Ersthelfer-Ausbildung im Umfang von 100 Stunden durchlaufen und Jahr für Jahr im Durchschnitt rund 250 Einsätze absolviert. Nicht wenige Menschen in Ottobrunn und Umgebung verdanken dem schnellen und beherzten Eingreifen unserer Ersthelfer die Wiederherstellung ihrer Gesundheit, einige sogar ihr Leben. Die ehrenamtlichen First-Responder-Kräfte ergänzen die professionelle Notfallversorgung perfekt. Doch selbst auf diesem hohen Niveau kann es hier, wie vier Jahre nach Gründung der Ottobrunner First Responder deutlich wurde, noch zu einem Quantensprung kommen. Seit 1. Juli 2010 ist im Feuerwehrgerätehaus ein Notfalleinsatzfahrzeug der Berufsfeuerwehr München stationiert. Dieses ist rund um die Uhr durch einen Notarzt der Klinik München-Perlach sowie einen Rettungsassistenten der Berufsfeuerwehr München besetzt. Dies wurde damals möglich, weil die Gemeinde im Zuge des Neubaus des Feuerwehrhauses entsprechende Ruhe- und Aufenthaltsräume vorsorglich eingeplant hatte und sich so erfolgreich als Notarzt-Standort bewerben konnte.

Seitdem lässt sich unter dem Dach der FFO eine außergewöhnliche Symbiose zwischen einer hochmotivierten Mannschaft aus ehrenamtlichen First-Responder-Kräften und einem professionellen Notarzt-Team beobachten, die vermutlich einzigartig ist. Durch sie wird die Schlagkraft beider Einheiten erheblich verbessert. Allen aktiven Ersthelfern sowie den Feuerwehrkommandanten Eduard Klas und Klaus Ortmeier – beide fahren auch selbst First-Responder-Einsätze – danke ich in Ihrem Namen, aber auch persönlich für ihren großartigen Dienst an der Gemeinschaft. Einschließen möchte ich in meinen Dank auch die Frauen und Männer der Johanniter-Unfallhilfe. Ihr Engagement ergibt zusammen mit dem Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr und der Notärzte in Ottobrunn einen wunderbaren Dreiklang. Keiner von uns wünscht sich, die Rettungsdienste in Anspruch nehmen zu müssen. Im Notfall jedoch sind wir froh, wenn es sie gibt. In Ottobrunn können Sie diesbezüglich absolut beruhigt sein – auch in Zukunft. Ihnen und Ihren Angehörigen eine schöne Ferien- und Urlaubszeit!

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Thomas Loderer, Erster Bürgermeister

Artikel vom 06.07.2016
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