Das Münchner Kindl 2016

Viktoria Ostler (23 Jahre alt) kommt aus Garching – Viele Termine

Das Münchner Kindl in der Garchinger Fußgängerzone: Das hatte seinen Grund, denn Viktoria Ostler ist Garchingerin und repräsentiert in diesem Jahr die Landeshauptstadt München.    	Foto: Marion Friedl

Das Münchner Kindl in der Garchinger Fußgängerzone: Das hatte seinen Grund, denn Viktoria Ostler ist Garchingerin und repräsentiert in diesem Jahr die Landeshauptstadt München. Foto: Marion Friedl

Garching · Hoppla, wie kommt denn das? Das Münchner Kindl 2016 heißt Viktoria Ostler und kommt aus Garching.

Nein, Garching wurde nicht von München eingemeindet, aber bei der Wahl des Münchner Kindls ist man großzügig: Hauptsache in München geboren und das trifft auf Viktoria Ostler (23) zu. Außerdem war sie Schülerin am Münchner Isargymnasium. Es braucht auch ein paar gute Eigenschaften, damit man zum Aushängeschild Münchens wird. »Ich glaub‘, mein Dialekt war’s auf jeden Fall«, meint Viktoria Ostler und zählt noch ein paar Pluspunkte auf: Gesellig sei sie, sie unterhalte sich gerne mit den Menschen, sei ein Wies’n-Fan und »immer gut drauf«. Im Jubiläumsjahr »500 Jahre bayerisches Reinheitsgebot« sollte das Münchner Kindl auch einen Bezug zum Bier haben. Dafür hat ihr Vater gesorgt, denn der ist Geschäftsführer einer Mälzerei und außerdem hebt das Garchinger Münchner Kindl auch selbst gerne mal ein Masserl. Viktoria Ostler kann auch eine familiäre Münchner Kindl-Tradition bieten: »Von Kindheit an wollte ich Münchner Kindl werden, denn meine Tante war vor 30 Jahren Münchner Kindl und hat in der Küche so ein schönes Foto von sich hängen. Das habe ich immer bewundert«, so Viktoria Ostler. Ihr Wunsch ging in Erfüllung und sie ist sogar ins Münchner Kindl-Gewand der Tante geschlüpft. Ihr eigenes Kostüm ist an der Meisterschule für Mode ein wenig zu kurz geschneidert worden. Also hat sie das schwarz-gelbe Kapuzen-Gewand der Tante probiert und es passte wie angegossen. »Das kommt einem vor wie bei einer Dynastie: Es wurde an mich weiter gereicht.« Bei den vielen Terminen als Münchner Kindl wird das Outfit noch eine Weile wie ein Talisman getragen, denn noch wird an der richtigen Länge der persönlichen Dienstkleidung von Viktoria Ostler geschneidert.

Inzwischen hat die Jurastudentin Viktoria Ostler, die aus einer Landwirtschaftsfamilie mit zwei Geschwistern stammt, schon einige Termine als Münchner Kindl wahrgenommen. »Meine Erwartungen haben sich voll und ganz erfüllt«, schwärmt sie. Nicht nur der Feuerwehr-Umzug in München und der Brauertag, bei dem sie den Prolog hielt, hat sie beeindruckt. »Auch die kleinen Veranstaltungen sind immer etwas ganz Besonderes«, sagt sie. Eine Lehrzeit gibt es für das Münchner Kindl nicht, aber sie bekam ein Einweisungsgespräch und es wird alles mit dem Festring München abgesprochen, denn der hat sie auch zum Münchner Kindl berufen. »Meine Eltern sind total stolz und ich habe viele Anrufe von Freunden erhalten«, berichtet Viktoria Ostler über die Resonanz auf ihre Karriere als Münchner Kindl. Und wie stolz Familie und Freunde erst sein werden, wenn Viktoria Ostler hoch zu Ross den Trachten- und Schützenumzug zum Oktoberfest anführen wird. Sicher wird sie das gut meistern, denn sie ist Reiterin und macht gerne Ausritte in den Isarauen. Auch als Hundebesitzerin und Jägerin ist sie der Natur sehr verbunden und findet es »schön, dass München nicht zugebaut ist, sondern auch grüne Flecken hat.« Seit 1938 gibt es die Münchner Symbolfigur. Das erste Münchner Kindl war die Pumuckl-Autorin Ellis Kaut. 2016 ist es die Garchingerin Viktoria Ostler und das Amt empfindet sie »als große Ehre«. Ein Jahr Amtszeit ist üblich, aber es gibt die Option einer Verlängerung und »ich würde gerne noch ein Jahr länger Münchner Kindl sein«, verriet Viktoria Ostler noch.

Marion Friedl

Artikel vom 06.07.2016
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