»Forsch’ dich schlau!«

SWM Bildungsstiftung fö̈rdert Projekt der Pfadfinderinnenschaft St. Georg

Werner Albrecht, SWM Geschäftsführer Personal und Soziales, übergibt den  Förderscheck der Gruppenleiterin Susanne Jocham (vorne Mitte) im beisein ihrer Pfadfinderinnen.	Foto: SWM

Werner Albrecht, SWM Geschäftsführer Personal und Soziales, übergibt den Förderscheck der Gruppenleiterin Susanne Jocham (vorne Mitte) im beisein ihrer Pfadfinderinnen. Foto: SWM

Giesing · Was ist eine Camera Obscura? Wie entwickeln sich Pflanzen? Was ist Magnetismus? Was ist Elektrizität eigentlich? Kurz: Wie funktioniert unsere Welt? Auf Fragen aus den Bereichen Technik, Natur und Umwelt suchen Mädchen im Giesinger Mädchentreff gemeinsam nach Antworten.

Sie können in diesem Projekt ihren Forscherdrang ausleben, das Lernen erlernen und ihr Selbstvertrauen aufbauen. Die SWM Bildungsstiftung fördert das Projekt »Weltentdeckerin – forsch‘ dich schlau!« der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG), Landesstelle Bayern e.V., mit 15.000 Euro. Das Verhältnis von Mädchen zu Naturwissenschaften und Technik ist meist kein gu- tes. Schon früh verinnerlichen sie die gängige Meinung, wonach diese Bereiche was für Jungs und Männer sind. Mädchen vertrauen ihren Fähigkeiten in Physik, Chemie, Biologie oder technischem Handwerk eher wenig. Da ist es ganz unvermeidlich, dass sie später fast ausschließlich zu traditionell weiblichen Berufen tendieren, wie Dienstleistung, Pflege oder sozialer Bereich. Die PSG will die Mädchen neugierig auf Naturwissenschaften und Technik machen. Verantwortung für den eigenen Wissensfortschritt übernehmen und sich auf neuen Gebieten schlau machen, lauten die Ziele bei den »Weltendeckerinnen« im Giesinger Mädchentreff. Die Mädchen entscheiden dabei selbst, in welchen Bereichen. Sie lernen in Projekten exemplarisch Probleme dann aufzugreifen und zu lösen, wenn sie auftauchen. Auf diese Weise erfahren sie, dass sie für ihr eigenes Lernen verantwortlich sind, dass sie individuelle Interessen ausbilden und weiterentwickeln können. Sie entwickeln Organisationsfähigkeit und lernen, sich selbst realistisch einzuschätzen. Zusätzlich entwickeln sie soziale Kompetenzen, erfahren Leistungsbereitschaft und Leistungsfreude.

Ein Hilfsmittel dabei sind Spezialabzeichen, die sich die Teilnehmerinnen »erfor- schen« können. Die Mädchen entscheiden sich für eines oder mehrere Wissensgebiete, wie z.B. Geografin, Planentenforscherin, etc. Jedes Thema wird in mehreren Gruppenstunden oder Aktionen näher unter die Lupe genommen. Ergänzt werden die Experimente durch Ausflüge in Museen, Sternwarte oder den Zoo. Am Ende ei- nes Themas fassen die Mädchen zusammen, was sie zu dem Thema alles gemacht haben und erhalten in der Tradition der Pfadfinderbewegung dafür einen Stoff-aufnäher als Zeichen ihres neu erworbenen Spezialwissens. Seit über 20 Jahren bieten die Pfadfinderinnenschaft St. Georg mit dem Giesinger Mädchentreff Mädchen und jungen Frauen zwischen 6 und 17 Jahren einen breit angelegten Freiraum: Freundinnen treffen, spielen, gemeinsam kochen, Hausaufgaben machen, kulturelle und kreative Angebote nutzen, Lebenswelten anderer kennenlernen, soziales Verhalten einüben. Sie erhalten hier aber auch Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags und in Krisensituationen. Die Besucherinnen haben deutsche und nichtdeutsche Eltern, unterschiedliche Religionen, sie gehen auf unterschiedliche Schulen. Sie haben alleinerziehende Mütter, leben in Patchworkfamilien oder traditionellen Familienkonstellationen. Das macht den Mädchentreff zu einem Ort der Integration und des Zusammenwachsens. Viele Mädchen, die nicht in eine gemischtgeschlechtliche Einrichtung gehen dürfen, erhalten die Erlaubnis, den Mädchen-Treff zu besuchen.

Artikel vom 30.06.2016
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