Gestern und heute

Vogelweideplatz · »Bavaria Towers« – der Bau des östlichen Einfahrtstors beginnt

Der Vogelweideplatz anno 1962 und 2018: Der Neubau des östlichen Einfahrtstors nach München kann nun nach erfolgtem Abriss des Altbestands starten. 	 Fotos: Bayern Projekt GmbH (oben), NordOstKulturVerein (unten re.)

Der Vogelweideplatz anno 1962 und 2018: Der Neubau des östlichen Einfahrtstors nach München kann nun nach erfolgtem Abriss des Altbestands starten. Fotos: Bayern Projekt GmbH (oben), NordOstKulturVerein (unten re.)

Vogelweideplatz · Die letzten Bagger rollen langsam ab und der Schutt der abgerissenen Bürogebäude ist abtransportiert. Der Neubau der »Bavaria Towers« am Ende der A94 am Vogelweideplatz kann beginnen.

Mit den klangvollen Namen »Sky, Blue, Star und White Tower« entstehen vier spektakuläre Hochhäuser, die ab 2018 die östliche Einfahrt nach München architektonisch prägen werden. Die drei Office-Tower und ein Hotelturm befinden sich auf einem insgeamt 23.000 Quadratmeter großen Grundstück. Der höchste Turm, »Sky Tower« wird mit etwa 83 Metern und 20 Geschossen, das Areal prägen. Besonderes attraktiv: die Dachterrasse im 19. Stockwerk mit einem einmaligen Blick über München. Die zwei weiteren Bürotürme sind mit rund 72 und 46 Metern teils deutlich niedriger, können aber auch mit bester Ausstattung und Infrastruktur aufwarten. Im »White Tower« wird ein Hotel mit 344 Zimmern, Gastronomie und Wellness entstehen. Wo 2018 dieser innovative und attraktive Hochhauskomplex die östliche Einfahrt nach München prägen soll, sah es früher weniger glanzvoll aus. Verkehr, Lärm und triste Bürogebäude prägten die Atmosphäre des Vogelweideplatzes. Erst mit der Untertunnelung des Mittleren Rings war der Weg für eine städtebauliche Entwicklung frei.

2008 lobte die Stadt einen Architektenwettbewerb aus, fasste 2014 den Beschluss für einen Bebauungsplan und nun ist der Abriss des Altbestands abgeschlossen und der Neubau kann beginnen. Ein Blick zurück... Um 1900 wurde die äußere Prinzregentenstraße durch völlig unbebautes Land bis zum heutigen Vogelweideplatz in Steinhausen angelegt. Bis Mitte der 1930er Jahre säumten nur wenige Häuser die stark befahrene Ausfallstraße, die letzten Häuser standen zwischen der Bray- und Saint-Privat-Straße. Allmählich wuchsen dann auf dem Areal des heutigen Vogelweideplatzes, auf dem noch die 1904/1909 stillgelegten Ziegeleien standen, Einfamilienhäuser und Wohnblöcke. Bis 1961 stand hier eine das Gesicht des Platzes prägende, traditionsreiche Gaststätte, die »Bundesschießstätte«, und südlich des Vogelweideplatzes, an der heutigen Einsteinstraße, lagen bis zu ihrem sukzessiven Abbruch in den 1930er Jahren die Anlagen des Gaswerks »Am Kirchstein«. In den 1950er Jahren zweigte kurz hinter der Trambahn-Endhaltestelle Steinhausen von der Riemer Straße ein kleiner Fahrtweg ab, der in ein talartiges Gelände mündete. Die Bewohner des Stadtviertels nannten das staatliche Areal »Zigeunerschlucht«, da hier ab dem Herbst 1950 per Stadtratsbeschluss ein »Landfahrerlager« errichtet worden war (aufgelöst 1960 wegen Autobahnausbau). Architektonisch bestimmten bislang die Gebäuden der Wertpapierdruckerei Giesecke & Devrient das Gesicht des Vogelweideplatzes, der hauptsächlich zur Umkehrschleife für Trambahnen und Busse verkommen war. Ab 2018 werden nun die neuen Hochhäuser den Vogelweideplatz prägen – ein top-modernes Einfahrtstor in den Münchner-Osten. ahi

Artikel vom 27.06.2016
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