Wir sagen es immer wieder

Hunde gehören im Sommer nicht ins Auto

München · Am 21. Juni war kalendarischer Sommeranfang und auch wenn bislang die Temperaturen gemäßigt waren, möchte der Tierschutzverein München den Beginn der neuen Jahreszeit nutzen, um auf ein wichtiges Thema hinzuweisen: »Wir möchten auch heuer alle Hundebesitzer und Tierfreunde darauf aufmerksam machen, dass Hunde in keinem Fall – auch nicht für nur wenige Minuten – im Auto zurückgelassen werden sollten!«, so die Sprecherin der gemeinnützigen Organisation, Judith Brettmeister.

»Wir sagen es immer wieder und doch kommt es jeden Sommer zu Todesfällen durch Hitzschlag«, bedauert die Tierschützerin. Die Gefahr werde einfach unterschätzt. Als Beispiel führt Brettmeister daher folgende Messergebnisse auf: »Bereits bei 20 Grad Außentemperatur (zur Mittagszeit mit etwas Sonnenschein) erhitzt sich das Fahrzeuginnere in nur fünf Minuten auf stickige 31 Grad Celsius. Weitere fünf Minuten später herrscht im Wagen eine Hitze von 37 Grad. Das Auto wird für Hunde zur tödlichen Falle! Da hilft auch das leicht geöffnete Fenster nicht!« Gerade in größeren Städten muss die Polizei häufig ausrücken, um Hunde aus überhitzten Autos zu befreien. »Oft ist es dann schon zu spät«, bedauert die Tierschützerin und erklärt eindringlich, weshalb die Vierbeiner Hitze nicht gut vertragen: »Hunde haben nur wenige Schweißdrüsen und kühlen sich hauptsächlich übers Hecheln ab. Das wiederum bedeutet, dass sie im heißen Wageninneren ihre Körpertemperatur nicht mehr regulieren können. Binnen kürzester Zeit leiden sie an Atemnot und Kreislaufbeschwerden, im schlimmsten Fall droht ein Hitzschlag, der rasch tödlich enden kann.« Aber was tun, wenn man tatsächlich einen Hund bei warmen Temperaturen eingesperrt im Auto vorfindet? »Nicht wegsehen!«, bittet die Tierschützerin. »Suchen Sie rasch den Fahrer des Wagens.

Falls dieser nicht zu finden ist, rufen Sie die Polizei! Diese ist verpflichtet, einen Hund aus der tödlichen Falle zu befreien.« Kompliziert werde es, wenn der Vierbeiner bereits sichtlich in Lebensgefahr schwebe (Atemnot, tiefrote Zunge, glasiger Blick, Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen, Bewusstlosigkeit): »Dann liegt es in Ihrem Ermessen, eine Autoscheibe einzuschlagen und somit für das Leben des Tieres eine Sachbeschädigung in Kauf zu nehmen.« Um Vierbeinern im Sommer diese Tortur zu ersparen, unterstützt der Tierschutzverein München die deutschlandweite Aufklärungsaktion des Haustierregisters TASSO, die vor einigen Jahren ins Leben gerufen worden ist. Unter dem Motto »Hunde gehören im Sommer nicht ins Auto« bittet TASSO zur Sommerzeit um die Mithilfe der Bürger. »Jeder Tierfreund kann helfen Tierleben zu retten und kostenlose Informationskarten sowie Plakate an Orten mit viel Öffentlichkeit verteilen oder aufhängen. Diese sind in acht verschiedenen Sprachen erhältlich und sollen die Tierhalter im Vorfeld sensibilisieren«, erklärt Brettmeister. Die Infokarten sowie die Plakate können kostenlos unter www.tasso.net (Feld »Tierschutz«, dann »Aktionen«) per Online-Formular angefordert werden (Versand 5-10 Werktage). eis

Artikel vom 27.06.2016
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