Radltour durchs grüne Umland

Die Ausgleichsflächen für Parsdorfer Gewerbegebiet gedeihen prächtig

Bürgermeister Georg Reitsberger (links) und  Geschäftsführer Josef Rüegg auf einer intakten Ausgleichsfläche.	Foto: Manfred Schmidt

Bürgermeister Georg Reitsberger (links) und Geschäftsführer Josef Rüegg auf einer intakten Ausgleichsfläche. Foto: Manfred Schmidt

Baldham · Die für das Parsdorfer Gewerbegebiet erforderlichen Ausgleichflächen sind auf einem guten Weg zur vollen »Funktions-Entfaltung«, größtenteils stehen sie schon nach kurzer Zeit in voller Blüte und gedeihen prächtig.

Davon konnte sich jetzt der Vaterstettener Gemeinderat mit erstem Bürgermeister Georg Reitsberger an der Spitze bei seiner heutigen zweiten »Ausgleichsflächen-Radl-Tour« überzeugen, die auf Anregung von Gemeinderat Manfred Schmidt einmal jährlich stattfindet. Unter der sachkundigen Führung von Landschaftspflegeverbands-Geschäftsführer Josef Rüegg, Ebersberg konnten sich die dreizehn radelnden Gemeinderäte vom wirkungsvollen Pflegefortschritt auf den Eigentumsflächen des Parsdorfer Investors, der Aktiv group GmbH, überzeugen, die den Ebersberger Landschaftspflegeverband mit Anlage und laufender Pflege dieser vom Gesetz vorgeschriebenen Ausgleichsflächen betraut hat; der Investor ist vertraglich zur Pflege auf seine Kosten für 20 Jahre verpflichtet.

Die Flächen liegen teils nordwestlich des Zornedinger Gemeindeteils Wolfesing, überwiegend aber in der näheren Umgebung des Gemeindeteils Purfing, teilweise sogar unmittelbar am Bebauungsrand wie die 0,5 ha umfassende Pflegefläche am Purfinger Heidehang mit ihrer einmaligen Blumenvielfalt vom »gelben Klappertopf« über die sog. »Fett-Henne« und dem »Steinbrech« bis hin zur seltenen »Heidenelke«, die sonst im Landkreis Ebersberg nirgendwo mehr vorkommt. Von dem dortigen Steilflächen-Hang kann man außerdem den freien Blick auf die östlich von Purfing von der Gemeinde angelegte Streuobstwiese genießen, die unter der Betreuung von Vaterstettener Bürgern, aber auch von auswärtigen Paten steht. Auf anderen Ausgleichsflächen geht es dagegen vorwiegend um den Wiesenbrüter-Schutz, vor allem für Goldammer, Kiebitz und die Feldlerche, für die anfangs sogar eigene 3x3 m umfassende »Lerchenfenster« als »Brutanlock-Mittel« eingerichtet wurden; während ihrer Funktionsdauer werden sie als »Anflugschneisen« von jeglicher Bewirtschaftung frei gehalten.

Die Wiesenbrüter-Flächen werden mit einer Blumenmischung je zur Hälfte aus Kräutern und Gräsern eingesät, wobei z. B. Klatschmohn und Kornblume wegen ihrer mehrjährigen Nutzung nicht jedes Jahr angesät zu werden brauchen. Auf den vorher intensiv bewirtschafteten Ackerflächen war die Umstellung keineswegs immer einfach und vor allem zeitraubend. Probleme bereitet auf einer nordöstlich von Purfing angelegten Ausgleichsfläche der dort trotz intensivem Pflügen immer noch dominierende »breitblättrige Ampfer«. Durch Mähen rechtzeitig vor seinem »Aussamen« versucht der Pflegeverband auch dort, allmählich eine vielfältige und blütenreichen Blumenwiese zu etablieren, die gleichzeitig auch allerlei Insekten zum Verweilen anregen soll.

Als Ergebnis der Fahrrad-Exkursion konnten sich die Gemeinderäte überzeugen, dass das gesetzliche Anliegen, neuen Lebensraum für Pflanzern und Tiere an anderer Stelle als Ausgleich für Asphalt und Beton zu schaffen, bei dem diplomierten Agrar-Biologen Josef Rüegg in guten Händen ist, wie auch Bürgermeister Reitsberger beim anschließenden Mittagessen zufrieden feststellen konnte.

Bürgermeister Reitsberger hatte – wie schon bei der »Erst-Exkursion« im vergangenen Jahr die »Fahrrad-Corona« sozusagen als Nachhut mit seinem Traktor begleitet, wobei auch heuer wieder seine beiden Enkelkinder Beni und Lena nicht fehlen durften.

Artikel vom 06.06.2016
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