Nach dem Rückzug wird die Kaderplanung besonders schwer

Grafing · Wer bleibt, wer geht?

Michael Dorr würde gerne wieder in Grafing spielen, aber sein Engagement hängt maßgeblich davon ab, in welcher Liga das Team in der kommenden Saison antritt.	Foto: smg

Michael Dorr würde gerne wieder in Grafing spielen, aber sein Engagement hängt maßgeblich davon ab, in welcher Liga das Team in der kommenden Saison antritt. Foto: smg

Grafing · Ligaunabhängig steht wie allerorts auch beim EHC Klostersee die Zusammenstellung der Mannschaft für die Saison 2016/17 an.

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Klar ist dabei auch ohne tiefgründiges Fachwissen, dass für einen Start in der Bezirks- oder Landesliga andere Bedingungen an das Teamgefüge gefordert sind als in der dritthöchsten Spielklasse. Das bekannte Spielchen zwischen zwei Spielzeiten – wer bleibt, wer geht, wer kommt vielleicht und wer sicher nicht? – steht also so oder so an. Und es betrifft zuallererst auch die Kontingentspieler, also ausländische Verstärkungen.

Auf die kann beziehungsweise muss man in den beiden »Unterhäusern« verzichten. Von den letztjährigen zwei Stürmern der Rot-Weißen ohne deutschen Pass hatte sich der Amerikaner Cole Gunner bereits mit Saisonende entschieden, nach einem Jahr in der Bärenstadt auf seinen Posten bei der US Air Force zurückzukehren. Der zweite US-Boy Charlie Taft hätte im Falle eines Verbleibs in der Oberliga Süd sogar eine Zukunft bei den Grafingern haben können. Dazu wären sich die EHCler mit Michael Dorr bereits über eine Rückkehr einig gewesen.

In der Saison 2012/13 hatte der 27-jährige Rechtsschütze, der in der vergangenen Spielrunde für die Five Flyers im englischen Oberhaus skorte, bereits das rot-weiße Trikot übergestreift und in 40 Pflichtspielen 35 Tore erzielt sowie 37 weitere vorbereitet, in den Playoffs (sieben Partien) waren noch einmal acht Treffer und neun Vorlagen dazugekommen. Mit den 72 Scorerpunkten der Hauptrunde war Dorr ligaweit bester Punktesammler gewesen. Bestimmt auch mit ein Grund, weshalb ihn eine Fachjury am Ende zum Spieler des Jahres in der Oberliga Süd gekürt hatte.

Die vorrangige Aufgabe sieht man bei den EHC-Machern darin, möglichst viele einheimische Spieler, insbesondere auch die gestandenen und erfahrenen, bei der Stange zu halten. »Ohne einen wirklich starken und erfahrenen Block kannst du auch in den unteren Ligen keine Rolle spielen. Den Rest könnte man mit U23-Spielern auffüllen«, umriss der letztjährige U23-Coach Dominik Quinlan, der im Falle des Rückzugs als Trainer gehandelt wird, schon einmal die Vorgaben. Den großen Stamm zu halten, dürfte für die Klosterseer freilich bereits eine gewisse Herausforderung sein.

Denn im näheren Umkreis sind mit Erding, Dorfen, Waldkraiburg und Miesbach gleich vier Bayernliga-Standorte, die teilweise bereits auch Kontakt zu Grafinger Puckjägern aufgenommen haben. Während Kapitän Gert Acker wie davor schon Valentin Scharpf eine Ende der aktiven Laufbahn ins Auge gefasst hat, lassen sich andere derzeit erst einmal alle Optionen offen. Wie etwa Philipp Quinlan, der persönlich eine starke Spielrunde hinter sich hat, auf Zweitligaerfahrung verweisen kann, und Begehrlichkeiten anderer Klubs bestätigte: »Es gab schon Anfragen. Aber mal sehen wie es kommt. Es muss schließlich alles auch mit dem Job unter einen Hut passen. Eine Möglichkeit ist daher auch, beim EHC zu bleiben.« smg

Artikel vom 19.05.2016
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