Ein Grund zum Feiern: 25 Jahre »dsai«

München · Mehr als 1.000 Menschenleben wurden bereits gerettet

Thorsten Havener war Stargast beim 25-jährigen Jubiläum des dsai, hier zusammen mit Schirmherrin Michaela Schaffrath.	Foto: VA

Thorsten Havener war Stargast beim 25-jährigen Jubiläum des dsai, hier zusammen mit Schirmherrin Michaela Schaffrath. Foto: VA

München · Eine wichtige Gesetzesänderung, die die Versorgung von Patienten mit einem angeborenen Immundefekt entscheidend verbessert, die Einführung einer neuen Therapieform, die die Lebensqualität der Betroffenen deutlich steigert, drei prominente Schirmherren, die sich bei zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen ganz der Sache verschreiben – die Patientenorganisation für angeborene Immundefekte, dsai e. V., blickt auf 25 sehr erfolgreiche Jahre zurück.

Unter der Schirmherrschaft der bayerischen Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, kamen rund 200 geladene Gäste in München zusammen, um gemeinsam mit der Bundesvorsitzenden Gabriele Gründl und ihrem Team die Erfolge eines Vierteljahrhunderts zu feiern.

Zu den Gratulanten gehörten Hermann Imhof, Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung, sowie Anna Hanusch, Stadträtin der Stadt München. Schauspielerin Michaela Schaffrath und Circus-Chef André Sarrasani, beide seit vielen Jahren Botschafter und Schirmherren von »dsai«, berichteten von ihrer Motivation und ihren Erfahrungen.

25 Jahre Arbeit für Menschen mit Immundefekten

Der wohl größte Erfolg von »dsai«: Noch vor einigen Jahren gingen Experten von nur rund 700 Patienten aus, bei denen die lebensbedrohliche, seltene Erkrankung diagnostiziert wurde und die entsprechend therapiert werden konnten. Durch das hohe Engagement und die unermüdliche Aufklärungsarbeit ist die Diagnoserate heute mehr als fünfmal so hoch: Rund 4.000 Betroffene können dank der Diagnose und einer adäquaten Therapie wieder ein weitgehend normales Leben führen und müssen nicht mit der ständigen Angst vor einer Infektion leben, die bei ihrer Krankheit im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.

1991 gegründet, macht sich »dsai« seit 25 Jahren stark für Menschen mit einem angeborenen Immundefekt. Sie hilft Patienten und Angehörigen dabei, mit der Krankheit besser umgehen zu können, pflegt ein umfangreiches Netzwerk und setzt sich mit großangelegten Kampagnen dafür ein, dass die seltene Krankheit rechtzeitig diagnostiziert und angemessen behandelt wird.

Für die Gründerin Gabriele Gründl ist »dsai« auch eine ganz persönliche Herzensangelegenheit: »Bei meinem Sohn Mario wurde im Alter von 14 Monaten rein zufällig ein Immundefekt diagnostiziert. Der Weg zu dieser Diagnose hat ganze elf Monate gedauert, drei davon hat er im Krankenhaus verbracht«, erzählt sie. Da seinerzeit keine Ansprechpartner mit ähnlichen Erfahrungen zur Verfügung standen, entschloss sie sich, einen Verein für Betroffene zu gründen, um ihre Erfahrungen weiterzugeben. »Durch die Vereinstätigkeit ist deutlich geworden, dass die meisten Patienten einen steinigen Weg mit Schmerzen, Sorgen und Ängsten hinter sich haben, bevor die Diagnose Immundefekt erfolgt. Mein Engagement steht vor dem Hintergrund, anderen diesen Leidensweg zu ersparen.«

Großes Netzwerk und prominente Schirmherren

War Gabriele Gründl am Anfang eine Einzelkämpferin, steht ihr 25 Jahre später ein fünfköpfiges Team zur Seite. Inzwischen ist die Vereinigung ein kompetenter Partner in einem Netzwerk aus Betroffenen, Spezialisten, Behörden und Forscherteams. »dsai« macht sich für eine breite Aufklärung von Ärzten aller Fachgebiete und der Öffentlichkeit stark, engagiert sich für den Ausbau der Forschung auf dem Gebiet der Immunologie und setzt sich für die Einrichtung weiterer, dringend benötigter Immundefektambulanzen an deutschen Kliniken ein.

Besonders froh ist Gründl darüber, dass sie drei Prominente als Schirmherren gewinnen konnte: Die Schauspielerin und gelernte Kinderkrankenschwester Michaela Schaffrath, Circus-Chef André Sarrasani und TV-Koch Mirko Reeh. Die drei setzen ihre Bekanntheit dafür ein, »dsai« und ihre Arbeit verstärkt und kontinuierlich in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken.

»Auch in Zukunft werden wir mit großem Nachdruck unser Ziel verfolgen, die medizinische Forschung voranzutreiben und neue Behandlungsmethoden zu fördern. Hier wollen wir vor allen den Schulterschluss mit internationalen Verbänden und Organisationen stärken und so unserem Anliegen noch mehr Gewicht verleihen«, erklärt Gabriele Gründl.
Weitere Informationen gibt es auf www.dsai.de

Artikel vom 26.04.2016
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