Grüne Welle für Radfahrer

Pilotprojekt der TU München in Kooperation mit dem KVR

München · Im Münchner Rathaus ist man immer wieder darauf bedacht, die Situation für Radfahrer in der Stadt zu verbessern, auch um dem Ruf als »Radlhauptstadt« gerecht zu werden.

War zuletzt die Entscheidung, die Nord-Süd-Verbindung vom Marienplatz wegzuverlegen, von vielen Münchnern kritisiert worden, so dürfte der aktuelle Vorstoß für Zustimmung sorgen. Vorausgesetzt, die Planungen einer »Grünen Welle« für Radfahrer können umgesetzt werden.

Forschungsprojekt an der Türken-/ Schellingstraße

Radfahren macht Spaß und verbrennt Kalorien. Besonders energieintensiv ist – wie bei jedem Fahrzeug – das Anfahren. So erfreulich dieser Vorgang für die persönliche Energiebilanz auch sein mag: Wenn man als Radfahrer an jeder Kreuzung anhalten muss, weil die Ampelschaltung auf den Autoverkehr ausgerichtet ist, wird dabei auf eine harte Probe gestellt. Um hier eine Erleichterung zu schaffen, hat die SPD im Münchner Stadtrat im vergangenen September die Grüne Welle für den Fahrradverkehr beantragt. Das Ganze kann zunächst natürlich nicht flächendeckend angeboten werden. Das Projekt sollte daher vorerst an einer Straße umgesetzt werden, die von Radfahrern stark genutzt wird und in der mindestens drei Ampeln aufgestellt sind.

Jetzt nimmt der vorgeschlagene Modellversuch Gestalt an. Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle hat der Rathaus-SPD in einem Schreiben mitgeteilt, dass seine Behörde bereit ist, als Partner an einem Pilotprojekt der TU München namens »RadAptiv« teilzunehmen. Das Forschungsprojekt will die Ampeln an der Kreuzung Schelling-/Türkenstraße in der Maxvorstadt ins Visier nehmen. Dort sollen Radfahrerpulks bevorzugt werden – ein ähnliches Vorgehen gebe es bereits zur Beschleunigung von Bussen oder Trambahnen. Auch sogenannte Countdownzähler zur Anzeige der restlichen Grünzeit sollen an dieser Kreuzung untersucht werden.

Die TU München müsse allerdings zuvor noch den Zuschlag für eine Förderung seitens des Bundes erhalten, schränkt die SPD ein. Diesbezüglich dürfe man aber zuversichtlich sein, heißt es aus dem KVR. Die Untersuchung solle wissenschaftlich durch eine Masterarbeit oder Dissertation begleitet werden. Im Herbst wird der Stadtrat mit dem Projekt befasst.

Bettina Messinger, für die SPD im Stadtrat, blickt schon jetzt weiter nach vorn: »Wenn sich anhand des Testlaufs in der Schellingstraße zeigt, dass eine Grüne Welle für Radler funktioniert, werden wir uns dafür einsetzen, dass diese auch noch an anderen Kreuzungen besser durchkommen.«

Artikel vom 25.04.2016
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...