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Ungewöhnliche Aktion vor Ostern
Ottobrunn · Fasten von Plastik
Ottobrunn · Für die Fastenzeit hatte Gemeinderätin und Umweltreferentin Tania Campbell eine ungewöhnliche Idee: Fasten von Plastik; Umweltaktivisten Ursula Esau schloss sich an. Gemeinsam beschreiben sie ihre Erfahrungen:
Der Erfahrungsbericht
In den sieben Wochen vor Ostern beobachteten wir unseren Einkauf ganz genau auf Kunststoffe, die wir vermeiden wollen. Klar, dass wir schon lange ohne Plastik-Tragetaschen einkaufen, aber Kunststoffe ganz vermeiden? Schwierig. Sogar die Milchkartons der Biomilch haben Kunststoff-Verschlüsse. Flaschen bieten sich als Alternative an. Auch im Naturkostladen sind die Tüten für Trockenobst aus Plastik. Die Alternative: Gefäße mitnehmen und die Verpackung im Geschäft lassen. Leckeres für Kindergeburtstage ist oft mit Plastik verziert. Stattdessen könnte man Baiser und Plätzchen vom Bäcker holen und mit Obst und Nüssen die Kinderaugen glänzen lassen.
Wir beobachten die Einkäufe der anderen Kunden. Äpfel auf Kunststoffplatte mit Folie drum herum, Joghurt-Becher aus Kunststoff mit Alufolien-Deckel, daneben eine neue Plastik-Tragetasche. Etwas sagen? Wir wollen ja keine Besserwisser sein – aber aufmerksam hinsehen wollen wir doch.
»Ich will keine Plastiktüte!«
Ein nettes Erlebnis hatten wir an der Theke vom Kaspeter auf dem Wochenmarkt: Ein etwa zehnjähriges Mädchen kaufte Schnittkäse ein und fügte gleich hinzu: »Aber bitte ohne Plastiktüte«. Der Kaspeter hatte schon fast automatisch nach einer kleinen Kunststoff-Tüte gegriffen. Darauf die Kleine recht deutlich: »Nein ich will aber keine Plastiktüte!«, und erhielt ihren Käse schließlich in Pergament eingepackt.
»Cool« tönte es aus der Warteschlange. Wir lernen dazu: Gefriergemüse und Gefrierobst gibt es in Kartons, Nudeln auch. Statt Toastbrot in Folie nehmen wir Ciabatta in der Papiertüte. Das schmeckt getoastet auch übermorgen noch gut. Ja, es ist nicht so einfach, das »Plastik-Fasten«. Aber vielleicht schaffen wir es, dass unser gelber Sack drei Wochen reicht statt zwei.
Eigene Erfahrungen schicken
Über Berichte zum Plastik-Vermeiden freuen sich die beiden Plastik-Fasterinnen Tania Campbell (tania.campbell@bayern-mail.de) und Ursula Esau (ursula.esau@mucl.de). Ursula Esau
Artikel vom 20.04.2016Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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