Aus Liebe zur Heimat

Das Ebersberger Land Jahreszeitenbrot als Botschafter des Bäckerhandwerks

Landrat Robert Niedergesäß, Bio-Bäcker Martin Freundl und Luise Braun und  Liselotte Freundl (v. li.) sind stolz auf das Bäckerhandwerk.	Foto: Ebersberger Land

Landrat Robert Niedergesäß, Bio-Bäcker Martin Freundl und Luise Braun und Liselotte Freundl (v. li.) sind stolz auf das Bäckerhandwerk. Foto: Ebersberger Land

Ebersberg · Kaum eine Nation bietet eine vielfältigere Brotkultur wie Deutschland. Die große Auswahl in hervorragender Qualität gewährleisten die traditionellen Bäcker, die Rezepte teilweise seit Generationen verfeinern und weiterführen.

Mit der Aktion »Vielfalt im Bäckerhandwerk für Vielfalt im Geschmack«´ möchten 28 »Unser Land« (BIO) Handwerksbäckereien die Verbraucher für den Kreislauf vom Korn zum Brot und den Wert hiesiger Backkunst aus regionalen Zutaten sensibilisieren. Seit Anfang April backen sie in sieben Landkreisen, die zum Netzwerk zählen, das gleiche Brot nach gleichem Rezept. Dank der jeweiligen »Handschrift« der einzelnen Bäcker mit ihrem eigenen Natursauerteig bietet jedes »Jahreszeitenbrot« trotz identischem Rezept ein ureigenes Geschmackserlebnis. Diesen ganz besonderen Vorzug der Handwerksbäcker gilt es ganz nach dem »Geschmack« der Verbraucher zu schützen.

Ein »Unser Land« Handwerksbäcker aus dem Landkreis Ebersberg tritt in der gemeinsamen Netzwerk-Aktion den geschmacklichen Beweis für seine Backkunst an: Martin Freundl in Ebersberg. Als Partner des Netzwerkes bäckt er sein BIO Brotsortiment mit regionalem Mehl. Er sieht sich als engagierten Teil der Region, beschäftigt Mitarbeiter und bildet junge Menschen aus. Er arbeitet ausschließlich nach eigenen Rezepten und mit in Handarbeit selbst hergestelltem Natursauerteig.

Fertige Brotbackmischungen finden keinen Platz in seinem Öfen. Botschafter der gemeinsamen Netzwerk-Aktion ist das »Ebersberger Land Jahreszeitenbrot«: ein Dinkelbrot aus Dinkelmehl, verfeinert mit dem Heumilchjoghurt von Josef Westenrieder und Honig der zahlreichen Imker. Der relativ weiche Teig mit Natursauerteig und einem Brüh- oder Kochstück aus verschiedenen Getreideflocken und Vollkornschrot wird Brot für Brot mit nasser Hand aus dem Teigkessel gehoben, ins Holzspankörberl gelegt und gebacken – ähnlich einem genetzten Brot.

Das »Unser Land« Getreide ist ein besonderes Korn. Getreideanbau nach den strengen Richtlinien bedeutet für die Landwirte eine dreigliedrige Fruchtfolge einzuhalten, auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Klärschlamm und Wachstumsregulatoren zu verzichten sowie auf eine schonende Bodenbearbeitung zu achten. Im biologischen Anbau gilt für die BIO Landwirte mindestens die EG-Ökoverordnung. Eine kleine Getreideausstellung mit Pflanzaktion begleitet die Jahreszeitbrot-Aktion in den teilnehmenden Handwerksbäckereien. Sie informiert die Kunden aller Altersklassen, besonders auch Kinder und Jugendliche, über die Besonderheiten des Korns. Weizen, Dinkel und Roggen werden in kleine Tüten gefüllt und samt Pflanzanleitung mit nach Hause genommen.

Das heimische Bäckerhandwerk muss sich trotz seiner großen Bedeutung hierzulande vielen Herausforderungen stellen. Um Vielfalt und Zukunft der Handwerksbäcker zu sichern, brauchen sie vor allem den Verbraucher. Er allein entscheidet mit seinem Einkauf über den Fortbestand und damit über einen wichtigen Teil der Kulturlandschaft. Das Jahreszeitenbrot im Frühjahr wird von April bis Pfingsten gebacken. Weitere Jahreszeitenbrote übernehmen diese Aufgabe im Sommer und Herbst. Sie alle sind wunderbare Botschafter für Vielfalt im traditionellen Bäckerhandwerk mit seinem vielfältigen Geschmack sowie für die Idee, die Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen in der Region zu erhalten.

Artikel vom 20.04.2016
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