Die Gerüche aus der Kindheit

München · »Zimt und Koriander«: Filmvorführung am 17. April im Filmmuseum

Essen ist Leben, Küche ist Kultur, Gerüche sind Heimat – nicht nur in »Zimt und Koriander.	Foto: Filmszene

Essen ist Leben, Küche ist Kultur, Gerüche sind Heimat – nicht nur in »Zimt und Koriander. Foto: Filmszene

München · Innerhalb der Reihe »Film und Psychoanalyse« zeigt das Filmmuseum München am Sonntag, 17. April, um 17.30 Uhr den türkisch-griechischen Spielfilm »Politiki kouzina« (Zimt und Koriander) von Tassos Boulmetis.

Die Einführung und anschließende Diskussion zum Thema »Essen in unterschiedlichen Kulturen« führen die Münchner Psychologinnen Eva Friedrich und Heidi Spanl.

In dem Film geht es um eine in Istanbul lebende Familie griechischer Abstammung. Sie muss 1964 ihre Heimat, die sie noch immer Konstantinopel nennt, verlassen. Die Familie wird nach Griechenland ausgewiesen. Nur der Großvater, ein Gewürzhändler, darf bleiben. Später erinnert sich der erwachsene Enkel, ein Astrophysiker, an die Gerüche seiner Kindheit, die Weisheiten des Großvaters und das Schicksal seiner Familie.

»In allen Esskulturen spiegelt sich eine kulinarische Leidenschaft wider. In Zimt und Koriander finden wir sie in Form der Gewürzkunst, die das alltägliche aber auch politische und Liebes-Leben wesentlich beeinflusst«, analysieren Eva Friedrich und Heidi Spanl. Türkische und griechische Kochgerichte existierten hätten im ehemaligen Konstantinopel friedlich nebeneinander existiert, ebenso wie die islamische und die griechisch-orthodoxe Religion. 1964 fand dies mit der Eskalation in der Zypernfrage ein Ende und sehr viele Griechen mussten die Stadt verlassen. Die eigene Identität in der Fremde sowie ein Heimatgefühl zu wahren, gelang vor allem durch das Beibehalten von traditionellen Gerichten und Zubereitungsmethoden. »Mit Fanis, einem Jungen, der von seinem Großvater die Gewürzkunst lernte, können wir miterleben, wie sich seine Kochleidenschaft in der Fremde auswirkt und die Gastronomie mit der Astronomie verknüpft wird.«

Der Eintritt kostet 4 Euro, für Mitglieder des Fördervereins MFZ nur 3 Euro.

Weitere Termine der Reihe »Film und Psychoanalyse«:
Sonntag, 29. Mai: Babettes Gæstebud (Dänemark 1987)
Sonntag, 19. Juni: Vatel – Ein Festmahl für den König (Frankreich 2000)

Artikel vom 14.04.2016
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