Münchner Jugendspieler vertreten den Freistaat bei deutschen Meisterschaften

In der A-Jugend ist Carolin Schulz mit ihrer Zwillingsschwester Valerie jetzt bayerische Doppelmeisterin geworden – ein Beleg für die nachhaltige Jugendarbeit der Bowler. Foto: MKV

München · Kegeln. Nein, das ist es wahrlich nicht, was die jungen Menschen betreiben, die sich am Donnerstag aufmachen nach Berlin, um für Bayern in die deutschen Titelkämpfe zu gehen.

Der Laie verwechselt das Bowling, das diese Sportler tatsächlich betreiben, bisweilen mit dem Kegeln, doch bei genauerer Betrachtung sind die Unterschiede erheblich. Die Bowlingkugel ist deutlich größer und schwerer als die der Kegler und sie hat drei Fingerlöcher, damit der Werfer sie besser kontrollieren kann. Die Bahn ist länger und über »alle Neune« freut sich der Bowlingspieler nur bedingt, denn er zielt auf zehn »Kegel«, die Pins heißen.

Dennoch sind die Gemeinsamkeiten so groß, dass die Bowlingspieler als Abteilung im Bayerischen Sportkegler- und Bowlingverband Aufnahme gefunden haben. In München, in ganz Bayern spielt man Bowling auch um Punkte. Wo Leistungssport betrieben wird, darf eine solide Jugendarbeit nicht fehlen. Einmal alle zehn Pins mit der Kugel umzuwerfen, ist nicht so schwer. Das zu wiederholen, stellt sich bald als schwierig heraus. Hier zeigt es sich, dass auf die Hilfe eines erfahrenen Bowlingspielers mit Unterstützung auf Vereinsebene nicht verzichtet werden kann.

Der Münchner Kegler Verein e.V. (MKV) mit seiner Sektion Bowling hilft hierbei seit Jahren, allerdings in sehr kleinem Rahmen, mit einem spezifisch geförderten Jugendtraining auf den verschiedenen Bowlinganlagen, aus.

Bei einer Vereinsstärke von rund 400 Mitgliedern stellt München den stärksten Verband in Bayern, kann aber nur auf eine Jugendabteilung mit 25 Kindern zurückgreifen. Und das, obwohl die Erfolge für sich sprechen.

So errang Bettina Burghard vom MKV e.V. mit ihrer Doppelpartnerin Lea Degenhardt bei den diesjährigen Europameisterschaften der Jugend in Reykjavik (Island) die Goldmedaille und belegte in der Mannschaft den dritten Rang.

Tobias Börding wurde zum wiederholten Male Spieler des Jahres in Bayern und Deutschland. Er feierte viele Erfolge in der Jugend- und Juniorenzeit und misst sich mittlerweile mit den Größen des Bowlingsports in aller Welt.

Beide Jugendliche sind nur zwei Beispiele einer langen Tradition von Nationalkaderspielern aus dem Raum München, ausgebildet und gefördert vom Münchner Kegel Verein, Sektion Bowling e.V.

Augenblicklich liegt das Augenmerk auf den Talenten aus München, die sich für die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften in Berlin qualifiziert haben: Moritz Wiemken (12 Jahre), bayerischer Meister 2016, Natalie Groll (12), bayerische Meisterin und Doppelmeisterin 2016, und Franziska Czech (14), bayerische Doppelmeisterin 2016, werden die bayerischen Farben in Berlin für München mit fünf weiteren Jugendlichen aus ganz Bayern, vertreten.

Artikel vom 10.04.2016
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