Etappenziel erreicht

Grundsteinlegung für das Haus der Begegnung in Grünwald

Bürgermeister Jan Neusiedl (Bildmitte) konnte jetzt die feierliche Grundsteinlegung für das Haus der Begegnung vornehmen..	Foto: Kohnke

Bürgermeister Jan Neusiedl (Bildmitte) konnte jetzt die feierliche Grundsteinlegung für das Haus der Begegnung vornehmen.. Foto: Kohnke

Grünwald · Bei strahlendem Sonnenschein legte Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl jetzt den Grundstein für das Haus der Begegnungen. Das Großprojekt mit einem Kostenrahmen von insgesamt 39 Millionen Euro soll im Herbst 2017 bereits eingeweiht werden.

Vertreter der Nachbarschaftshilfe, des Gemeinderats, Planer und Kooperationspartner waren auf die Großbaustelle an der Tobruk-, Ecke Oberhachinger Straße gekommen, um dem feierlichen Akt beizuwohnen.

Mit großem Vergnügen versenkte der Grünwalder Rathaus-Chef auch eine silberne Kapsel im Grundstein, verputzte mit Mörtel und Kelle die Kanten. »In der Schatulle befinden sich nach guter Tradition die aktuellen Münzen, Zeitungen und die Baupläne des Vorhabens«, erläuterte Neusiedl. Eine Gedenktafel im Hauptgebäude B, einem der insgesamt sieben Häuser, soll später einmal an die Zeremonie erinnern. Der Grundstein selbst wird sich dann in der Tiefgarage befinden.

»Wir liegen gut im Budget und durch den milden Winter auch gut im Zeitrahmen«, berichtete Architekt Christian Weigl vom beauftragten Planungsbüro »Goergens und Miklautz«. Mit 35,6 Millionen sei das Vorhaben deutlich unter dem veranschlagten Kostenrahmen von 39 Millionen.

Der erste Spatenstich erfolgte erst im Oktober. Verschiedene Voraussetzungen hatten sich die Planer auf die Fahne geschrieben. »Wohnen braucht Privatheit, dies galt es, in einem Konzept zu realisieren«, erläuterte Architekt Weigl. Keine Großstrukturen, sondern eher die eines Dorfes kommen dem Anspruch nah. Von der ersten Idee bis zum heutigen Tag seien fast zehn Jahre vergangen. Von 2006 bis 2008 habe man bereits intersiv an den Planungen gearbeitet. Danach habe man allerdings, weil der Entscheid zugunsten des Baus des Grünwalder Gymnasiums fiel, das Mehrgenerationenprojekt für eine Weile auf Eis gelegt, um die Gemeinde nicht mit zwei Großprojekten zur gleichen Zeit zu belasten. Nach Abschluss des Gymnasiumbaus habe man sich aber wieder sogleich mit Feuereifer dem Begegnungszentrum gewidmet.

Jetzt sind die Strukturen auf der Großbaustelle deutlich zu sehen. 14.111 Quadratmeter groß ist das gesamte Areal gleich gegenüber dem neuen Gymnasium. Der Bauteil C ist als Rohbau bereits fertig. »Hier entsteht zunächst ein zweigruppiger Kindergarten«, erläutert Weigl.

Mit dem Gebäude war begonnen worden, weil es für die Buben und Mädchen mit Beginn des Schuljahres 2017/18 bezugsfertig sein muss. Darüber, im ersten Obergeschoss, befänden sich später sechs Personalwohnungen für Erzieher. Gerade durch solche Angebote hofft man, sich auf dem heiß umkämpften Markt für Personal besser aufstellen zu können, wenn es darum geht, geeignetes Fachpersonal für die Kinderbetreuung finden zu können.

Insgesamt besteht das Ensemble aus sieben teils verbundenen Gebäuden mit drei Innenhöfen. 56 barrierefreie Familien- und Seniorenwohnungen sowie eine Tagespflegeeinrichtung sind geplant. Raum erhalten hier die Grünwalder Tafel, ein Secondhand-Laden, Nachbarschaftshilfe, der Bereitschaftsdienst des BRK und ein Café als offener Treffpunkt.

»Kleinliche Gebäude beherbergen kleinliche Gedanken«, zitierte der Rathaus-Chef hier John Davison Rockefeller. Jan Neusiedl zeigte sich stolz angesichts solch sozialer und generationsübergreifender Vielfalt. Die bedeutenden archäologischen Funde, die auf dem Gelände im Vorfeld der Bauarbeiten gemacht wurden, sollen darüber hinaus noch in diesem Jahr in einem kleinen Buch veröffentlicht werden, so der Bürgermeister.

Und noch ein weiteres Zitat hatte Jan Neusiedl in seiner Ansprache parat, nämlich eines von Johann Wolfgang von Goethe: »Drei Dinge sind an einem Gebäude zu beachten: dass es am rechten Fleck stehe, dass es wohlgegründet, dass es vollkommen ausgeführt sei«. Dies alles träfe auf das Haus der Begegnung zu. 30 Prozent der Rohbausumme seien bereits abgewickelt, das Großprojekt nähme jeden Tag mehr Gestalt an. »Zur Verwirklichung bedarf es sehr kompetenter Partner“, lobte der Bürgermeister. Neusiedl bedankte sich bei allen am Großprojekt beteiligten Planern, Machern und insbesondere auch der Stiftung Katholisches Familien- und Altenwerk als Kooperationspartner. K. Kohnke

Artikel vom 06.04.2016
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