Jetzt beginnt die Brutzeit

Landratsamt bittet Bevölkerung um Rücksichtnahme auf Tiernachwuchs

Eine Feldlerche von vorne; gut erkennbar sind die gestreifte Brust und der weiße Bauch. 	Foto: Hajotthu / commons.wikimedia.org

Eine Feldlerche von vorne; gut erkennbar sind die gestreifte Brust und der weiße Bauch. Foto: Hajotthu / commons.wikimedia.org

Landkreis · Wenn es in den kommenden Wochen langsam wärmer wird, bekommt unsere heimische Tierwelt wieder Nachwuchs. Vögel, Amphibien und zahlreiche weitere Tiere beginnen dann mit Brut, Laichen oder werden trächtig.

Naturfreunde und Hundebesitzer sollten sich draußen jetzt besonders aufmerksam bewegen. Kennen Sie den lustigen Haarschopf der Kiebitze oder das bezaubernde Tirilieren der Feldlerchen, wenn sie hoch über die Wiesen steigen? Das sind nur zwei Beispiele der zahlreichen Schönheiten unserer heimischen Tierwelt und zwei von vielen Gründen, warum so viele Menschen die Natur unseres Landkreises so schätzen. Während die Kiebitze leider seit einigen Jahren aus dem Hachinger Tal verschwunden sind, können Naturfreunde mit etwas Glück die Feldlerchen noch in den Taufkirchner Feuchtwiesen erleben.

Um den Fortbestand dieser Zugvögel, die in diesen Wochen wieder bei uns eintreffen, zu sichern und ihnen das Aufziehen ihrer Jungen zu erleichtern, bedürfen sie einer gewissen Rücksichtnahme seitens der Menschen: Feldlerchen beispielsweise bauen ihre Nester gut getarnt direkt am Boden. Hier besteht zum einen die Gefahr, dass sie unbeabsichtigt zertreten werden, zum anderen flüchten die Elterntiere, wenn Mensch oder Hund ihnen zu nahe kommen. Dann kühlen die Eier oder die bereits geschlüpften Jungtiere aus. Oft überleben sie dies nicht.

Hunde während Brut- und Aufzuchtzeit an die Leine nehmen

Daher werden die Naturfreunde, Spaziergänger, Jogger und Gassi-Geher usw. gebeten, auf den vorhandenen, befestigten Wegen zu bleiben. Hundebesitzer sind angehalten, ihre Hunde bei Wald- und Feldspaziergängen mindestens bis Ende Juli an die Leine zu nehmen.

Um Rücksichtnahme bittet die Untere Naturschutzbehörde auch rund um die Biotopfläche der Stadtwerke München am Einhauser Hang bei Oberhaching. Die dort angelegten Gewässer dienen als Laichplätze für gefährdete Frosch- und Krötenarten. Daher weist das Landratsamt darauf hin, dass diese Gewässer nicht als Hundebad oder Hundetränke genutzt werden sollen.

Eine alte Bauernregel kann Bürgern zudem dabei helfen, die Natur aktiv zu schützen. Diese besagt, dass von Georgi (24. April) bis Michaeli (29. September) Felder und Wiesen nicht betreten werden sollen, damit Gras und Feldfrüchte auf den Wiesen und Äckern unbeschadet aufwachsen können. Auch hier sollten Hunde unbedingt fern gehalten werden, da Hundekot im Heu nicht nur unhygienisch ist, sondern bekanntermaßen zu Fehl- und Totgeburten bei Kühen führen kann. Wer Bauernregeln eher skeptisch gegenübersteht, kann sich zudem am Bayerischen Naturschutzgesetz orientieren. Ein entsprechender Hinweis findet sich in Artikel 30. Mit nur ein wenig Rücksichtnahme kann so jeder Einzelne einen Beitrag dazu leisten, dass die Vielfalt der heimischen Natur erhalten bleibt. Als Lohn können sich die Bürger des Landkreises dafür hoffentlich auch künftig am Gesang der Feldlerchen erfreuen – und mit ein wenig Glück taucht vielleicht auch wieder einmal ein Kiebitz in den Taufkirchner Feuchtwiesen auf.

Artikel vom 05.04.2016
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